Preview auf die Cebit mit radikal verändertem Konzept

Cebit als Name und Hannover als Standort waren nicht verhandelbar - alles andere schon (Bild: Deutsche Messe)

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Cebit als Name und Hannover als Standort waren nicht verhandelbar - alles andere schon (Bild: Deutsche Messe)

Zu Beginn gab Oliver Frese, Vorstand der Deutschen Messe, noch einmal Einblicke zu den Hintergründen des in seinen Augen »größten Innovationsprojekts in der internationalen Veranstaltungs- und Messebranche.«  Als die Planungen im Spätsommer 2016 begannen, standen lediglich zwei Dinge fest: »Die Cebit heißt weiter Cebit und der Standort ist weiter Hannover. Alles andere wurde in Frage gestellt«, so Frese, der hervorgerufen durch die Digitalisierung in der neuen Cebit eine Disruption erkennt – ähnlich wie bei vielen Geschäftsmodellen und Produkten. Das Ziel war, mit neuen Formaten neben den IT-Fachbesuchern andere wichtige Zielgruppen – speziell Influencer, Blogger, Entwickler und kreative Kräfte – zu erreichen. Wichtige Elemente seien hierfür Diskussionsforen und Networking, um Impulse auszulösen. »So etwas kann man über das Internet nicht geben«, unterstreicht Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom.

Im Hinblick auf die Ausstellerzahlen haben sich die Erwartungen Freses bereits übertroffen und das obwohl laut seine Aussagen täglich noch neue Anmeldungen hinzukommen. Am Ende rechnet die Messeleitung mit 2.500 bis 2.800 Ausstellern aus 70 Nationen. Zu den großen Namen zählen neben Salesforce und Vodafone, die schon länger feststehen auch die Software AG, Huawei, Datev, IBM und Oracle. Besonders gefreut habe Frese die Zusage von Facebook, die erst letzte Woche neben verschiedenen Aktivitäten einen eigenen Stand zusagten. Doch nicht nur IT-Vertreter sind dabei, sondern auch Markenunternehmen wie Volkswagen, Deutsche Bahn, Aldi Nord und Redbull.

Informationen zu den vier Cebit-Elementen

Bitkom-Präsident Achim Berg, Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok und Deutsche Messe Vorstand Oliver Frese (v.l.n.r.)(Bild: Deutsche Messe)

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Bitkom-Präsident Achim Berg, Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok und Deutsche Messe Vorstand Oliver Frese (v.l.n.r.)(Bild: Deutsche Messe)

Erläutert wurden auch noch einmal die vier Elemente der neuen Cebit, die für neuen Spirit sorgen sollen: d!conomy, d!talk, d!tec und d!campus. Das Element d!conomy zeigt für den professionellen IT-Besucher, was für die Digitalisierung notwendig ist, Produkte und Lösungen, die ein Unternehmen schneller, effektiver und profitabler machen. Der Bereich Digital Administration hält für Entscheider aus Bund, Ländern und Gemeinden sowie anderen öffentlichen Verwaltungen Antworten und Lösungen für alle Fragen rund um die Digitalisierung der öffentlichen Hand bereit.

Im Element d!tec geht es um den Blick in die Zukunft. Hier stehen beispielsweise digitale Technologien wie künstliche Intelligenz, Blockchain, Human Robotics, VR/AR und auch die mehr als 350 Startups mit ihren neuen Geschäftsmodellen im Fokus. Weltweit führende Forschungsinstitute präsentieren den neuesten Stand digitaler Spitzenforschung. Die Startup-Plattform Scale11 soll in neuartigen Eventformaten etablierte Unternehmen und Startups zusammenführen.

d!talk ist das Konferenzprogramm mit mehr als 600 internationalen Sprechern, die an den fünf Cebit-Tagen auf insgesamt zehn Bühnen auftreten. Das Konferenzprogramm ist im Gegensatz zu früher nicht in einem separaten Bereich mit speziellem Ticket zu finden, sondern auf mehrere Hallen verteilt.

Im Herzen des neuen Cebit-Geländes soll der d!campus alles zusammenführen. Als emotionales Zentrum bietet er auf einer Größe von gut zehn Fußballfeldern Raum für die Inszenierung von Technologie und Marken, für Vernetzung, Interaktion und zwanglosen Austausch – und setzt als Festival mit DJs und Livemusik internationaler Bands den künstlerischen Rahmen. Die Stände in den Messehallen sind bis 19 Uhr besetzt, der d!campus bleibt bis 23 Uhr geöffnet. Ein internationales Food-Konzept rundet das »Digital Street Festival« auf dem d!campus ab.

Geplanter Ablauf der ersten beiden Cebit-Tage

Die neue Cebit beginnt am 11. Juni als reiner Konferenztag für Entscheider und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit Vorträgen und Veranstaltungen. Nach der Eröffnung durch Prof. Dieter Kempf, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, spricht der aus den USA stammende Autor und Mitbegründer der Virtual-Reality-Technologie Jaron Lanier.

Bis zum Beginn der Welcome Night am Abend werden im Verlauf des ersten Cebit-Tages als Sprecherinnen und Sprecher unter anderem Janina Kugel, Personalvorstand der Siemens AG, und Dr. Auma Obama, Adel B. Al-Saleh, neuer Chef von T-Systems, Amir Faintuch von Intel, Design-Professorin Gesche Joost, Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer, Accenture-Chef Frank Riemensperger, Datev-Chef Dr. Robert Mayr, Acatec-Präsident Dr. Dieter Spath, Atos-Chefin Ursula Morgenstern und Gründer Andrew Filev über die digitale Transformation, die Zukunft der Arbeit und die Herausforderung für den Standort Deutschland diskutieren. Drei Bundesministerien sind in das Programm des ersten Tages eingebunden.

Zur Welcome Night in völlig neuem Design und Setup in der Halle 11 wird Ginni Rometty, President & CEO von IBM, zu den etwa 2.000 geladenen Gästen sprechen. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek wird den Cebit Innovation Award verleihen, Bitkom-Präsident Achim Berg und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil treten auf. Offiziell eröffnet wird die Cebit schließlich von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.

Am Dienstag, 12. Juni geht die neue Cebit dann auch in den Messehallen richtig los. Autonome Fahrzeuge, Lufttaxis, humanoide Roboter, Lösungen mit Blockchain-Technologie, professioneller Einsatz von Drohnen, intelligente Bahnsteigkanten, frische Geschäftsmodelle, neue Anwendungen aus dem Internet der Dinge, Einsatzmöglichkeiten des superschnellen Mobilfunks 5G, Glasfasernetze, Software für die Organisation von Arbeit, das SAP-Riesenrad, digitale Zwillinge, neue Rechenzentrums-Technologien und Security-Konzepte sowie Marslandschaften werden auf der neuen Cebit zu erleben sein.

Was die Messeleitung sonst (nicht) verriet

Manche bekannten Namen und Überraschungen halten Frese und sein Team noch geheim. Gestern verriet der Messechef, dass die Band Mando Diao als Haupt-Showact den ersten Ausstellungstag am Dienstagabend abschließen wird. Zu den erwarteten Besucherzahlen wollte sich Frese nicht genauer äußern. Doch sollen bereits jetzt 40 Prozent mehr Tickets verkauft sein als nach der Cebit im vergangenen Jahr.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.