Zahlen zu Intelligent Document Processing in Unternehmen

Auf Basis der von Kunden angefragten Konnektoren und der Nutzung in seinem Marketplace hat Abbyy Zahlen zur Nutzung von Intelligent Document Processing vorgelegt (Bild: Abbyy)

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Auf Basis der von Kunden angefragten Konnektoren und der Nutzung in seinem Marketplace hat Abbyy Zahlen zur Nutzung von Intelligent Document Processing vorgelegt (Bild: Abbyy)

So nutzen Abbyy-Kunden Intelligent Document Processing

ABBYY hat eine Untersuchung zum weltweiten Einsatz und der Nutzung von Intelligent Document Processing (IDP) veröffentlicht. Der Bericht basiert auf internen Daten des Software-Anbieters. Da der Anbieter von Analystenfirmen (unter anderem der Everest Group) in unabhängigen Marktübersichten als führend im Bereich IDP eingestuft wird und für seine Auswertung auf Daten von mehr als 10.000 Kunden zurückgreifen konnte, sind die Ergebnisse als Momentaufnahme des sich schnell entwickelnden Marktes durchaus interessant.

»Mit ihren digitalen Bedürfnissen treiben Kunden ihre Lieferanten und Dienstleister ständig an«, erklärt Gabrielle Lukianchuk, Chief Marketing Officer bei Abbyy, zu den Ergebnissen. »Um die Erwartungen der Kunden zu erfüllen, müssen operative Verbesserungen vorgenommen werden, die sich auf das Engagement auswirken und einen messbaren Wert liefern.« Dazu sei der schnelle Zugang zu kundenorientierten Daten und ein besseres Verständnis dieser Daten unverzichtbar.

Bei seiner Analyse hat sich Abbyy auf die drei Regionen Asien-Pazifik (APAC), Nordamerika und Europa konzentriert. Die haben jeweils unterschiedliche Prioritäten bei der Verbesserung der Flexibilität der Mitarbeiter, der Kundenerfahrung und der allgemeinen betrieblichen Effizienz. Allen gemeinsam ist, dass mit IDP die Verarbeitung von Daten und den zugehörigen Dokumenten verbessert werden soll. Allerdings unterscheiden sich je nach Region die nennenswertesten Anwendungsfälle.

Intelligent Document Processing in Europa

In Europa stehen Dokumente für den internationalen Reise- und Handelsverkehr, wie Zollerklärungen, Ausweispapiere und Frachtbriefe im Vordergrund. Das führt Abby nicht zuletzt auf die administrativen Vorgänge zurück, die bei Reisen und Handel zwischen EU- und nicht EU-Ländern erforderlich sind. Einen Schub habe hier zudem der Brexit gebracht, weil viele Firmen doch irgendwie mit dem Vereinigten Königreich in Geschäftsbeziehungen stehen und die durch den Brexit plötzlich deutlich komplexer wurden.

Die von Abby identifizierten fünf Bereiche, in denen Unternehmen in Europa am meisten Interesse an IDP zeigen (Grafik: Abbyy)

Die von Abby identifizierten fünf Bereiche, in denen Unternehmen in Europa am meisten Interesse an IDP zeigen (Grafik: Abbyy)

In Nordamerika sind es am häufigsten Steuerformulare (IRS 1040) sowie Finanzdokumente (Kontoauszüge und Rechnungen). In der Region APAC Formulare für den internationalen Versand (Luft- und Seefrachtbriefe), Ausweispapiere sowie ebenfalls Finanzdokumente wie Kontoauszüge und Rechnungen).

»Trotz ihrer unterschiedlichen Prioritäten konzentrieren sich alle drei Regionen auf die Rationalisierung der Kreditorenbuchhaltung durch Verbesserung und Senkung der Kosten für die Rechnungsbearbeitung sowie auf die Verbesserung der Kundenerfahrung sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden durch die automatisierte Verarbeitung von ausweisbezogenen Dokumenten und von Dokumenten, die im Transport- und Logistikbereich zum Einsatz kommen«, fasst Abby die Ergebnisse aus der Vogelperspektive zusammen.

Mit welchen Plattformen Firmen IDP nutzen

Ausgewertet hat der Anbieter auch die Prioritäten, die Kunden in Bezug auf die Konnektoren haben, mit denen sie ihre Automatisierungsplattformen um IDP-Funktionen erweitern wollen. Solche Konnektoren gibt es für Plattformen für Robotic Process Automation (RPA), Business Process Management (BPM), Enterprise Resource Planning (ERP) sowie Process Mining und Analytics. Sie sollen für eine höhere Genauigkeit beim Lesen, Extrahieren und Klassifizieren unstrukturierter und halbstrukturierter Daten sorgen.

Den Daten von Abbyy zufolge werden Konnektoren von seinen Kunden weltweit am häufigsten für die Plattformen von Microsoft (Power Automate), UiPath, Blue Prism, M-Files und Automation Anywhere angefordert. Allerdings unterscheidet sich die Reihenfolge. In Europa sind Konnektoren für Microsoft am gefragtesten, gefolgt von Blue Prism. Gemeinsam kommen sie auf etwa die Hälfte. Die drei anderen Anbieter – Automation Anywhere, UiPath und M-Files – teilen sich die zweite Hälfte zu etwa gleichen Teilen.

»Die Nachfrage nach M-Files-Konnektoren lässt darauf schließen, dass Unternehmen Bedarf bei der Verbesserung der Kreditorenbuchhaltung und der Prozesse zur Rechnungsstellung haben und belegt den Nutzen von IDP beim Lesen und Verstehen komplexer, unstrukturierter Formulare. Die Verbreitung von Konnektoren für Automation Anywhere, Blue Prism und Ui Path deutet auf die Notwendigkeit hin, die Fähigkeiten von RPA-Plattformen bei der Verarbeitung unstrukturierter Dokumente zu verbessern«, interpretiert Abby diese Zahlen.

Carlsberg Group als europäischer Referenzkunde

Für jede untersuchte Region präsentiert Abbyy in der Studie auch einen Referenzkunden. In Europa ist das die Carlsberg Group. Das Brauereiunternehmen nutzt Abbyy IDP, um eingehende Bestellungen automatisch zu erfassen und direkt in das SAP-System zu übertragen. Das spare je nach Region bis zu acht Minuten manuelle Arbeit pro Auftrag.

In Schweden habe Carlsberg damit zum Beispiel über 140 Stunden pro Monat eingespart und die Rate der Auftragsabwicklung ohne manuelle Intervention auf 92 Prozent erhöht. Carlsberg nutzt auch in seinen Lagern beim Scannen von Lieferscheinen IDP. Das beschleunige die Registrierung gelieferter Waren und biete einen ganzheitlicheren Überblick über den gesamten Lieferprozess.

About the Author: Peter Marwan