2016 bereits zu 80 Prozent verbindlich gebucht

Zukunftstechnologien wie Printed-Electronics, 3D-Druck oder Inkjet-Druck und ihre industriellen Anwendungen – die Druckindustrie ändert sich derzeit gewaltig. Dementsprechend steht auch die Druckfachmesse »drupa«, die alle vier Jahre in Düsseldorf tagt, vor der großen Herausforderung, diese Themen erfolgreich zu adaptieren.

Fokusthemen der »drupa 2016« (Bild: Messe Düsseldorf)

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Fokusthemen der »drupa 2016« (Bild: Messe Düsseldorf)

Es sieht so aus, dass die Transformation zur »neuen drupa« gelingt: Bereits jetzt – knapp eineinhalb Jahre vor dem Messestart am 31. Mai 2016 – sind laut Messe Düsseldorf 80 Prozent der Ausstellungsfläche verbindlich gebucht. Setzt sich dieser Trend fort, wird die »drupa 2016« einmal mehr im Lauf ihrer über 60-jährigen Geschichte ausgebucht sein. Dementspechend positioniert man sich für den kompletten Markt rund um Print und Crossmedia.

»Angesichts des schwierigen Umfeldes ist das ein mehr als hervorragendes Ergebnis. Keine andere Branchenveranstaltung weltweit – weder die kleinen, regionalen Nischenevents noch nationale Messen – kann das bieten«, zieht Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Düsseldorf, eine erste Zwischenbilanz. »Dieses Resultat untermauert deutlich, dass unsere strategische Neuausrichtung mit ihrer Fokussierung auf Zukunfts- und Highlight-Themen richtig ist.«

Zukunftstechnologien: Printed-Electronics, 3D-Druck oder Inkjet-Druck

Unter dem Motto »touch the future« will also die 2016er drupa 2016 Zukunftstechnologien wie die oben angesprochenen Printed-Electronics, 3D-Druck oder Inkjet-Druck und ihre industriellen Anwendungen verstärkt in den Fokus stellen. Diese innovativen Technologien treiben den Markt nach vorne und eröffnen weltweit große Chancen und Wachstumspotenziale vor allem im Bereich Verpackungs-, Funktions- und industriellem Druck.

So wird laut Smithers Pira (UK) der Umsatz im Verpackungsdruck bis 2018 jährlich um vier Prozentpunkte auf 970 Milliarden US-Dollar steigen. Auch im industriellen und funktionalen Druck stehen die Zeichen auf Wachstum. Seit 2008 ist dieser Markt, der Druckverfahren zur Herstellung von Dekor- und Laminat-Oberflächen, Keramik, Glas, Kfz-Teilen, Werbeartikeln oder elektronischen Produkten abdeckt, jährlich um 13,4 Prozent gewachsen und lag 2013 bereits bei einem Volumen von 43,7 Milliarden US-Dollar. Experten von InfoTrends (USA/UK) gehen derzeit von einem 100-Milliarden-US-Dollar-Markt aus.

Drupa 2016 rückt 3D-Druck in den Fokus

»Wir haben das Wachstumspotenzial dieser Märkte schon frühzeitig erkannt, und beispielsweise zur Drupa 2012 die Sonderschau ‚PEPSO’ (Printed Electronics Products and Solutions) erfolgreich auf den Weg gebracht«, erläutert Dornscheidt. »Zur Drupa 2016 werden wir dieses Thema mit zusätzlichen Angeboten im fachlichen Rahmenprogramm und in Form von Sonderschauen, sogenannter ‚touch points’ aufgreifen.«

Noch dynamischer hat sich der Markt für 3D-Druck entwickelt. Auf rund 2,2 Milliarden US-Dollar wird das globale Marktvolumen derzeit geschätzt. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der erst kürzlich die »AG Additive Manufacturing« gegründet hat, rechnet mit jährlichen Wachstumsraten von 25 Prozent. »Speziell für dieses Marktsegment haben wir dementsprechend die Marke ‚3D fab+print’ entwickelt. Auf der drupa und weiteren relevanten Düsseldorfer Fachmessen führen wir unter diesem Dach Aussteller der 3D-Drucktechnologie zusammen und rücken das gesamte Thema in den Fokus«, betont Dornscheidt.

Drupa: »Lebendiger Marktplatz für Bewährtes und Neues«

Die Resonanz der Industrie auf diese strategische Neuausrichtung der Drupa ist eindeutig positiv, wie nicht zuletzt die Anmeldungen unterstreichen. Claus Bolza-Schünemann, Vorsitzender des drupa-Ausstellerbeirates und Vorstandsvorsitzender von Koenig & Bauer, begrüßt die neue Drupa: »Im Online-Zeitalter wird auch in unserer Branche viel über den Sinn von Fachmessen diskutiert. Das Internet kann aber weder die direkte Begegnung der Akteure und Ideen am globalen Print- und Mediamarkt noch das unmittelbare Erleben der neuesten Technologien und Lösungen für diesen enorm vielfältigen Markt ersetzen. Einen lebendigen Marktplatz für Bewährtes und Neues rund um Print und Crossmedia erwarten wir 2016 wieder von der Drupa. Der Slogan ‚touch the future’ bringt deren Zukunftsorientierung auf den Punkt. Neue Themen wie funktionaler Druck, gedruckte Elektronik oder 3D-Druck zeigen über die Messehallen hinaus die Wandlungsfähigkeit und Innovationskraft des Gedruckten und unserer Industrie. Wir sind auf jeden Fall wieder dabei!.«

Herausforderungen fürs Drucken im Zeitalter von Internet, Big Data, Web-to-Print und Cloud

Darüber hinaus prägen und beeinflussen auch Big Data, Web-to-Print, variabler Datendruck und internetgestützte Tools wie Augmented-Reality und QR-Codes den gesamten Kosmos gedruckter Produkte und den kompletten Workflow. Hier will die Drupa mit ihrem Highlight-Thema »Multichannel« den Hebel ansetzen. Hewlett-Packard, seit 2013 aktives Mitglied des Drupa-Komitees und Top-Ten-Aussteller der Drupa, bestätigt die Neuausrichtung: „Die Kommunikation der Menschen untereinander entwickelt sich genau so schnell wie die Technologie. Die neue Crossmedia-Strategie der Drupa mit der Integration von digitalem und analogem Druck sowie von Print und Online wird zeigen, dass das gedruckte Produkt weiterhin eine bedeutende Rolle in der Kommunikation spielt«, sagt Francois Martin, Worldwide Marketing Director, HP Graphics Solutions Business. »Der Wandel einer Industrie erfordert Mut und Entscheidungen. Die Neuausrichtung tut genau das und ich hoffe, dass nun jeder begreift, dass eine neue Reise beginnt. Die neue Drupa steht für effektive und nachhaltige Kommunikation in einer Social-, Mobile- und Cloud-basierten Welt.«

Ausdrücklich unterstützt auch Konica Minolta, ebenfalls Top-Ten-Aussteller der Drupa 2016, die strategische Neuausrichtung. »Mit der strategischen Neuausrichtung der Drupa und der Schwerpunktlegung auf Print und Crossmedia-Solutions, auf den Verpackungsdruck und die innovativen Stärken der Branche, ist die Drupa 2016 die ideale Plattform für Konica Minolta: Da wir auf dem Markt für Produktionsdruck umfassende Erfahrungen besitzen, den Bedarf unserer Kunden verstehen sowie Highend-Technologien anbieten, können wir immer wieder neue Geschäftschancen präsentierena, sagt Toshitaka Uemura, General Manager, CP Business Division/Sales Headquarters von Konica Minolta. »Jetzt ist die Zeit für innovative Konzepte und optimierte Workflows gekommen, um dem Akzidenzdruck und der Grafikindustrie eine erfolgreiche Zukunft zu sichern. Wir sind auf jeden Fall gut positioniert, um die Unternehmen auf die neue digitale Ära vorzubereiten.«

Nach der Analyse aller Anmeldungen startet in diesen Tagen die Strukturierung der 19 Messehallen in die einzelnen Branchenschwerpunkte und Themenfelder. Eine erste Ausstellerliste soll im September 2015 online veröffentlicht werden.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer