Frisches Kapital für Audio-Suchmaschine Spaactor

Spaactor-Gründer Thorsten Schoop (li.) und Christian Schrumpf (Bild: Spaactor)

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Spaactor-Gründer Thorsten Schoop (li.) und Christian Schrumpf (Bild: Spaactor)

Bei der Suche nach neuem Kapital war das im März von ECMguide.de vorgestellte Start-up-Unternehmen Spaactor erfolgreich: Das Bremer Unternehmen, welches eine Audio-Suchmaschine betreibt, schloss mit D2D4 Beratung aktuell eine zweite Finanzierungsrunde über eine Summe im höheren sechsstelligen Bereich ab. Zur Cebit verlauteten die Gründer bereits, eine Investitionsrunde zu planen. In einer ersten Runde hatte das Unternehmen 500.000 Euro erhalten.

Spaactor ist auf die Suche von gesprochenen Wörtern in Videos und Podcasts spezialisiert. Im Gegensatz zur Suche mit anderen textorientierten Suchmaschinen wird in Spaactor mit Hilfe eines Sprecherkennungssystems jedes gesagte Wort in Text umgewandelt. Die Treffergenauigkeit beträgt laut dem Unternehmen über 85 Prozent.

Spaactor verwendet bei Audio-Suche Spracherkennung

Andere Suchmaschinen nutzen für die Suche nur die Beschreibungstexte, die zu den Videos oder Podcasts von Autoren oder Produzenten erstellt werden. Mit Hilfe der Spracherkennung findet Spaactor jedoch Informationen, die über diese Beschreibungstexte hinausgehen, beispielsweise Namen von Personen oder Firmen aber auch Vereine, Produktbezeichnungen. Gefundene Treffer werden ähnlich wie bei anderen Suchmaschinen auf der Ergebnisseite angezeigt. Anschließend kann das gewünschte Video oder Podcast sekundengenau an der Fundstelle des gesuchten Begriffes gestartet werden. So werden lange Suchzeiten für den Nutzer vermieden. Darüber hinaus lassen sich die Fundstellen über soziale Medien teilen.

Die Spaactor-Gründer auf der Cebit 2017 (Bild: A.Stadler)

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Die Spaactor-Gründer auf der Cebit 2017 (Bild: A.Stadler)

Auf den Internetseiten von Mediatheken und Youtube prüft die Suchmaschine alle 15 Minuten, ob es ein neues Video oder eine neue Audiodatei gibt. Aktuell stehen ca. 1,5 Millionen Dokumente aus über 300 deutschsprachigen Sendern und Kanälen zur Verfügung. Nutzer die mehr wollen, können sich im Anmeldebereich registrieren und Suchaufträge mit den gewünschten Begriffen anlegen. Interessant ist das für Organisationen oder Personen, die in der Öffentlichkeit stehen und wissen wollen, was über sie gesagt wird. Bei umfangreichen Suchanfragen, beispielsweise für die professionelle Medienbeobachtung, können seit November auch die neuen Suchauftrags- und Such-Schnittstellen für den Datenaustausch genutzt werden.

Geplante Investitionen von Spaactor

Mit dem eingeworbenen Geld sollen zunächst alle deutschsprachigen Video- und Audio-Dokumente verarbeitet und in der Suchmaschine durchsuchbar gemacht werden. Anschließend wird die internationale Expansion vorangetrieben. So ist beispielsweise vorgesehen, ab Frühjahr 2018 die Suche auch in englischsprachigen Inhalten anzubieten. Um die Entwicklung zu forcieren, ist das Unternehmen außerdem auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.