»LibreOffice 6.3« schneller und unterstützt Langzeitarchivierung

Personenbezogene Daten lassen sich mit LibreOffice 6.3 verbergen (Bild: The Document Foundation)

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Personenbezogene Daten lassen sich mit LibreOffice 6.3 verbergen (Bild: The Document Foundation)

Die freie Standardsoftware »LibreOffice« mit  Programmen für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Erstellung von Präsentationen und weitere Anwendungszwecke gibt es nun in der Hauptversion 6.3. Die gemeinnützige Organisation The Document Foundation, die die maßgebliche Entwicklung und Pflege koordiniert, kann von einer Vielzahl neuer und überarbeiteter Funktionen sowie erhöhter Kompatibilität mit proprietären Dokumentformaten berichten.

So wurde die Leistung des Textverarbeitungsprogramms »Writer« und des Tabellenkalkulationsprogramms »Calc« verbessert, so dass Textdateien mit vielen Lesezeichen, Tabellen und eingebetteten Schriftarten, große ODS/XLSX-Tabellen und Calc-Dateien mit VLOOKUP schneller geladen und angezeigt werden können. Zudem geschieht das Speichern von Calc-Tabellen im XLS-Format ebenfalls beschleunigt.

Kompakte Variante der Registerleiste

Die mit »LibreOffice 6.2« eingeführte Registerleiste steht jetzt in der kompakten Variante für Writer, Calc, Impress und Draw zur Verfügung. Sie bietet mehr Platz für Benutzerdokumente, Tabellenkalkulationen und Präsentationen auf Laptops mit Breitbildschirmen. Darüber hinaus ist die neue kontextabhängige Ansicht für Writer und Draw verfügbar. In Calc wurde der Rechenleiste ein neues Dropdown-Menü hinzugefügt, das die bisherige Summen-Funktion erweitert und den Anwendern direkten Zugriff auf die häufigsten Funktionen gibt.

PDF/A-2 für Langzeitarchivierung

Für die Langzeitarchivierung von Dokumenten unterstützt »LibreOffice 6.3« nun auch das Format PDF/A-2. Darüber hinaus wurde eine der stärksten Funktionen von Libreoffice weiter verbessert, denn editierbare PDF-Formulare können in Writer jetzt direkt über das Formular-Menü erstellt werden.

Um Unternehmen und Organisationen beim vertraulichen Umgang mit Daten zu unterstützen, können Dokumente nun redigiert werden. Sensible Informationen, wie zum Beispiel personenbezogene Daten, lassen sich so vor dem Export oder der Weitergabe der Datei entfernen beziehungsweise verbergen.

Erleichterung für automatisierte Aufgaben

Erleichterter Export von Tabellen (Bild: The Document Foundation)

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Erleichterter Export von Tabellen (Bild: The Document Foundation)

Unter Windows wurde außerdem ein überarbeiteter Konsolenmodus mit besseren Ausgabe- und Fehlercodes hinzugefügt. Dies erleichtert die Verwendung von Libreoffice für automatisierte Aufgaben, wie das Drucken oder Konvertieren vieler Dokumente.

Die Interoperabilität mit proprietären Dateiformaten von Microsoft Office ist in mehreren Bereichen verbessert: Export von DOTX-Dokumentvorlagen und XLSX-Tabellenvorlagen, Import von Diagrammen aus DOCX-DrawingML, Import und Export von SmartArt aus PPTX-Dateien und bessere Interoperabilität bei XLSX-Pivot-Tabellen.

Hintergrund der Entwickler

Die neuen Funktionen von Libreoffice 6.3 haben unterschiedliche Beitragende einer großen Community entwickelt: 65 Prozent der Beiträge stammen von Entwicklern in Unternehmen, die sich im Beirat der Stiftung engagieren, wie beispielsweise Collabora, Red Hat und CIB, sowie von anderen Organisationen. Die weiteren 35 Prozent stammen von einzelnen Freiwilligen. Darüber hinaus gibt es eine globale Gemeinschaft von Freiwilligen, die sich um weitere zentrale Aktivitäten wie Qualitätssicherung, Lokalisierung, die Benutzeroberfläche und Usability, das Bearbeiten von Hilfe und Dokumentation sowie die Unterstützung von freier Software und offenen Dokumentformaten kümmert.

LibreOffice 6.3 ist der aktuelle Entwicklungsstand der freien Office-Suite und richtet sich demzufolge insbesondere an Technologieenthusiasten, Early Adopter und Power-User. The Document Foundation selbst bietet keine technische Unterstützung an, die Anwender können jedoch Unterstützung von anderen Nutzern über Mailinglisten und die »Ask LibreOffice«-Webseite erhalten.

Für Benutzer, die eine Version bevorzugen, die anstatt neuer Funktionen vor allem Fehlerbehebungen mit sich bringt, stellt The Document Foundation die Libreoffice 6.2-Familie zur Verfügung, die in der aktuellen Version 6.2.5 zahlreiche Bugfixes erhalten hat.

Systempartner sollten Unternehmenseinsatz begleiten

Für den Einsatz im Unternehmen empfiehlt The Document Foundation ausdrücklich, LibreOffice von einem der Ökosystempartner zu beziehen, um langfristig unterstützte (LTS-)Versionen, dedizierten Support, angepasste neue Funktionen und Bugfixes sowie weitere Dienste zu erhalten. Die Arbeit dieser Anbieter fließt außerdem wieder in das LibreOffice-Projekt zurück. Darüber hinaus sollte die Unterstützung für Migrationen und Schulungen von zertifizierten Experten bezogen werden, die zusätzliche Dienstleistungen anbieten.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.