Schüler und Studierende nutzen E-Books außerordentlich intensiv

Impression von der Buchmesse Frankfurt 2015 (Bild: Buchmesse Frankfurt)

Frankfurter Buchmesse 2015

Impression von der Buchmesse Frankfurt 2015 (Bild: Buchmesse Frankfurt)

E-Books sind jetzt in allen Teilen der Bevölkerungsschichten angekommen. Waren es zunächst Romane und Belletristik, so ziehen jetzt digitale Bücher für Beruf oder Ausbildung kräftig nach. Danach sagen 38 Prozent der E-Book-Nutzer, dass sie digitale Bücher für Beruf, Ausbildung oder Studium lesen. Noch deutlich höher liegen die Anteile, wenn man die Leser nach ihrer Erwerbstätigkeit aufschlüsselt. So nutzen 48 Prozent der Schüler und Studierenden E-Books für Schule oder Studium und 47 Prozent der Berufstätigen für ihre berufliche Aus- und Weiterbildung. Das geht aus der aktuellen E-Book-Studie des Digitalverbands Bitkom hervor.

E-Book-Nutzer lieben digitale Ratgeber zur Weiterbildung

»E-Books sind ein wichtiges Bildungsmedium geworden«, sagte Timm Lutter, Bitkom-Experte für digitale Medien, anlässlich des Starts der Frankfurter Buchmesse vor wenigen Tagen. So lesen laut Umfrage 39 Prozent aller E-Book-Nutzer digitale Ratgeber-Bücher, 36 Prozent elektronische Lehrbücher oder wissenschaftliche Literatur und zehn Prozent sonstige Sachbücher.

Deshalb werden E-Books so gerne gelesen (Quelle: Bitkom)

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Deshalb werden E-Books so gerne gelesen (Quelle: Bitkom)

»Gerade im Bildungsbereich spielen E-Books ihre Vorteile aus«, betonte Lutter. »E-Books sind überall verfügbar, können durch zusätzliche Informationen angereichert werden und sind auf unterschiedlichen Geräten lesbar.« So enthalten viele E-Books Erklärungen zu Fachbegriffen oder weiterführende Links zu Webseiten mit Grafiken oder Videos. Die Leser können in E-Books Passagen markieren und Zusammenfassungen des Lernstoffes erstellen. Viele Anbieter von Lehrbüchern bieten den Lesern zudem interaktive Wissenstests an, um den Lernerfolg zu überprüfen.

Belletristik bleibt beliebtestes E-Book-Genre

E-Books sind nach den Ergebnissen der Umfrage aber in erster Linie ein Unterhaltungsmedium. Das mit Abstand beliebteste Genre ist die Belletristik: Vier von fünf (79 Prozent) E-Book-Nutzern lesen Romane, Erzählungen oder andere Unterhaltungsliteratur.

Die mit Abstand wichtigsten Bezugsquellen für E-Books sind laut Umfrage mit 70 Prozent Online-Buchshops wie Amazon, buch.de, ebook.de oder Thalia.de. Fast ein Viertel (24 Prozent) der Befragten kauft Bücher in den vorinstallierten Shops der Lesegeräte, zum Beispiel dem Kindle Store, dem Tolino-Shop oder dem iBook Store. Immerhin 13 Prozent beziehen E-Books direkt bei den Autoren und sieben Prozent auf den Webseiten der Verlage.

»Neben dem Kauf einzelner E-Books etablieren sich alternative Nutzungsmodelle«, erläutert Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. Bereits die Hälfte (50 Prozent) der befragten Leser mache von solchen Angeboten Gebrauch. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Befragten leiht E-Books über öffentliche Bibliotheken aus. Im vergangenen Jahr waren es erst 25 Prozent und im Jahr davor nur 17 Prozent. Das Ausleihen bei kommerziellen Anbietern wie Skoobe oder Kindle Unlimited wächst von 16 Prozent im Vorjahr auf 19 Prozent. Hier zahlen die Kunden eine monatliche Pauschale und haben dann Zugriff auf den gesamten Katalog. Gut ein Viertel (27 Prozent) nutzt frei verfügbare E-Books. Dabei handelt es sich vor allem um Klassiker, bei denen der Urheberschutz abgelaufen ist. Zudem gibt es inzwischen rein werbefinanzierte Dienste für E-Books. Nur fünf Prozent der Befragten zahlen pro Seite, was vor allem bei wissenschaftlichen Publikationen von Bedeutung ist.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer