Abbyy entwickelt Lösung für Identitätsprüfung

Beim Identitätsnachweis kann »ABBYY Proof of Identity« unzulässige Informationen und Angaben aufdecken (Bild: Abbyy)

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Beim Identitätsnachweis kann »ABBYY Proof of Identity« unzulässige Informationen und Angaben aufdecken (Bild: Abbyy)

Der Anbieter von Datenerfassungslösungen ABBYY präsentiert mit »ABBYY Proof of Identity« eine Plattformlösung, um online Identitätsprüfungen von Personen vorzunehmen. Abbyy Proof of Identity ermöglicht dokumentenzentrierte digitale Onboarding-Prozesse und will Unternehmen die Gewissheit geben, dass Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner auch die sind, für die sie sich ausgeben.

Sie baut auf der Dokumentenverarbeitungslösung »ABBYY Vantage« und dem Prozess-Tool »ABBYY Timeline« auf. Nach Angaben von Abbyy lässt sich die »out-of-the-box«-Lösung einfach in Portale und Webseiten integrieren. Personen, deren Identität nachgewiesen werden sollen, machen von ihren Gesichtern und Ausweisdokumenten Fotos. Abbyy Proof of Identity analysiert die Bildinformationen und extrahiert Daten aus den Ausweisdokumenten, deren Authentizität und Gültigkeit ebenfalls geprüft wird.

Transaktionsorientierte Kosten für »ABBYY Proof of Identity«

Laut Abbyy ist die Lösung sowohl für große Unternehmen als auch für kleine und mittlere geeignet, also für alle Firmen, die in irgendeiner Weise eine Identitätsprüfung vornehmen müssen und hier den Beteiligten einen schnellen und einfachen Weg zur Verfügung stellen wollen. Die Preisgestaltung soll auf dem Transaktionsvolumen des Kunden basieren, das die Anzahl der Dokumente umfasst, die für den Nachweis gescannt und ausgelesen werden wie Ausweis, Führerschein, Foto oder ähnliches. Proof of Identity wird über den Direktvertrieb und über ausgewählte Partner erhältlich sein. Wann dies der Fall sein soll, ist jedoch noch unklar.

Generell erfolgen immer mehr Online-Geschäfte bei denen es wichtig ist, die Identität zu verifizieren. Einer der wichtigsten Schritte beim Ausfüllen von Onlineformularen ist die Angabe persönlicher Identifikationsdaten. Doch viele Verbraucherinnen und Verbraucher brechen den Online-Anmeldeprozess ab. Zudem berichtet die amerikanische Bundeshandelskommission, dass im Jahr 2021 mehr als 2,8 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher 5,9 Milliarden Dollar durch Betrug verloren haben, einschließlich Identitätsdiebstahl und Betrug durch Hochstapler – das entspricht einem Anstieg von mehr als 70 Prozent gegenüber 2020.

Digitale Identitätsprüfungen nehmen zu

Um Risiken zu vermeiden und den Onboarding-Prozess zu beschleunigen, setzen Unternehmen vermehrt auf automatisierte dokumentenzentrierte Identitätsnachweisverfahren, bei denen ein Bild oder Video des Identitätsdokuments des Benutzers mit einem Bild oder Video des Gesichts des Benutzers verglichen wird. Das Marktfoschungsinstitut Gartner prognostiziert, dass bis 2023 85 Prozent der Unternehmen dokumentenzentrierte Identitätsprüfungen als Teil ihrer Onboarding-Prozesse verwenden werden.

»Immer mehr risikobergende Interaktionen werden online abgewickelt, insbesondere im Bankwesen, im Gesundheitswesen und bei Behörden. All diese Organisationen verfolgen zwei Ziele: sie müssen sicherstellen, dass die Identität der Person nicht korrumpiert ist und gleichzeitig aber dem Kunden ein absolut reibungsloses Onboarding bieten. Dafür benötigt es einen besseren Weg als bisher, dies umzusetzen«, kommentiert Bruce Orcutt, SVP Product Marketing bei Abbyy. Laut Orcutt werden Unternehmen durch den Einsatz von Abbyy Proof of Identity im Onboarding-Prozess deutlich weniger Abbruchquoten verzeichnen und den Kunden ein positives Nutzererlebnis bieten können. 

eIDAS-Konformität liegt nicht generell vor

Nicht pauschal beantworten lässt sich laut Abbyy jedoch, inwieweit Proof of Identity gemäß der EU-Verordnung über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste (eIDAS) arbeitet. Dies hänge davon ab, wie das Produkt in der vom Kunden geschaffenen größeren Lösung eingesetzt wird. eIDAS regelt unter anderem wie sich Identitäten über sogenannte Trusted Service Provider digital prüfen lassen, um beispielsweise rechtssicher Verträge digital zu unterschreiben, ein Bankkonto zu eröffnen und behördliche Anträge zu stellen. In der Regel werden Personen hierfür einmalig per Video-Identifikationsverfahren überprüft.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.