Published On: 28. Mai 2024Von

Materna mit 673 Millionen Euro Umsatz

Die IT-Unternehmensgruppe Materna scheint auf Kurs das selbst gesteckte ambitionierte Ziel von 1 Milliarde Jahresumsatz 2027 zu erreichen. KI-gestützte Lösungen und Aufträge im öffentlichen Sektor tragen diese Entwicklungsaussichten.

Materna-Vorstandsteam

05-27-24-Materna-Vorstand

Materna-Vorstandsteam (v.l.n.r.) Uwe Scariot (Vorstandsmitglied), Michael Hagedorn (CEO), René Rüdinger (CFO) (Bild: Markus Mielek)

Umsatzsteigerung um 21,5 Prozent bei Materna

Wie Materna aktuell bekannt gibt, ist der Gruppenumsatz 2023 um 21,5 Prozent (20 Prozent organisch) auf insgesamt 673 Millionen Euro gestiegen. Auch der EBIT entwickelte sich positiv und mit einem Rekordzuwachs von mehr als 630 Beschäftigten hat die Gruppe nun weltweit rund 4.400 Mitarbeitende.

Neben dem angestrebten Umsatzziel ist es Teil der von Materna betitelten GRIP2-Strategie, den Bereich Künstliche Intelligenz zu stärken. Dies geschieht auch im Zuge von Partnerschaften wie mit Aleph Alpha. Deren Sprachmodelle werden für die Entwicklung von KI-Applikationen genutzt , die im öffentlichen und wirtschaftlichen Sektor im Einsatz sind.

Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung

Laut Materna bleibt der Trend zur Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung stark. Treibende Kräfte wie die eAkte, die Digitalisierung von Fachverfahren und die Registermodernisierung trugen entscheidend zum 30-prozentigen Wachstum des Ressorts Public Sector im Jahresvergleich bei. »Digitale Technologien sind der Schlüssel für eine effiziente und moderne Verwaltung«, erklärt Michael Hagedorn, CEO der Materna-Gruppe. »Es ist erfreulich zu sehen, wie wir Behörden dabei unterstützen können, sowohl intern als auch gegenüber ihren Kunden den Weg zur digitalen Verwaltung erfolgreich zu gestalten. KI verbessert diesen Prozess nun noch weiter.«

Ein Schlüsselprojekt ist die Dienstekonsolidierung Bund, bei der Materna KI-gestützte Chatbots, genannt Bundesbots, implementiert. Sie ergänzen die bestehenden Kommunikationskanäle und ermöglichen es, Informationen und Leistungen der Bundesverwaltung automatisiert bereitzustellen und Anfragen zu beantworten.

Mobile Anwendungen im Behördenbereich

Mit dem steigenden Bedarf an innovativen Lösungen im Zuge des digitalen Wandels setzt Materna verstärkt auf die Entwicklung und Bereitstellung mobiler Anwendungen für Behörden und Unternehmen. Mit »SecurePIM« von Materna Virtual Solution bietet die Unternehmensgruppe eine Lösung für den Schutz der ultramobilen Kommunikation auf iOS und Android. Durch Integration des App-Entwicklers Brace Enterprise in die neu geschaffene Abteilung Mobile Solutions hat die Materna-Gruppe ihre Entwicklungskapazitäten weiter gestärkt, um ein breites Spektrum an Leistungen und Lösungen für die digitale Transformation ihrer Kunden anbieten zu können.

Wachstum im Industriesektor

Das Beratungsgeschäft der Materna-Gruppe im Bereich SAP-basierte Unternehmenslösungen für Industriekunden, realisiert durch cbs Corporate Business Solutions, verzeichnete im letzten Jahr ein Umsatzwachstum von etwa 21 Prozent. Dieses Wachstum wird durch die digitale Transformation in der Fertigungsindustrie angetrieben, welche die Einführung global einheitlicher und flexibler Geschäftsprozessplattformen anstrebt. Mit der Übernahme von projekt0708, einem Spezialisten für Human Capital Management, hat die cbs ihr Angebot um Lösungen im Bereich Human Resources (HR) erweitert, etwa um die Cloud-Lösung SAP SuccessFactors. Die Materna-Gruppe stärkt damit ihr umfassendes Portfolio in den Bereichen Employee Experience und HR.

Partnerschaften mit ServiceNow und anderen

Im Bereich Enterprise Service Management fördern Partnerschaften mit BMC, OpenText und ServiceNow das Geschäftswachstum, wobei ServiceNow als Hauptumsatztreiber hervorsticht. Als Plattform bietet der Technologieanbieter für IT-Abteilungen Lösungen für IT-Service-Management und unterstützt Geschäftsfunktionen und Fachprozesse. agineo, eine Tochtergesellschaft der Materna-Gruppe, die auf die agile Implementierung von Service-Prozessen mit ServiceNow-Technologien spezialisiert ist, verzeichnete im letzten Jahr ein Wachstum von 50 Prozent.

Ein Schlüsselfaktor für dieses Wachstum war der Einsatz von ServiceNow im öffentlichen Sektor, der durch den Beginn der Internationalisierung des Geschäftsbereichs weiter verstärkt wurde. Uwe Scariot, verantwortlicher Vorstand der Materna-Gruppe, betont daher das Ziel, die Zusammenarbeit mit ServiceNow zu intensivieren: »ServiceNow entwickelt sich zu einer zentralen Plattform, die über Schnittstellen nahtlos mit Software zum Beispiel von SAP, Salesforce, Microsoft und Oracle verbunden ist. Mit der ServiceNow-AI-Lösung Now Assist, die weitere marktführende AI-Systeme integriert, können Organisationen ihre Geschäftsprozesse deutlich effizienter gestalten.« Materna bringe tiefe Kenntnisse sowohl mit ServiceNow als auch in diversen Fachlichkeiten mit, unter anderem im öffentlichen Sektor, in der Logistik, im Bereich Human Resources sowie im Umfeld diverser Security-Lösungen. Auch Cybersicherheit bleibt ein wichtiges Wachstumsfeld für die Materna-Gruppe, die hierfür End-to-End-Lösungen anbietet.

Investitionen von 40 Millionen Euro

Im Jahr 2023 investierte die Materna-Gruppe rund 40 Millionen Euro in Innovationen, wobei ein erheblicher Teil in die Weiterbildung der Mitarbeitenden in Schlüsseltechnologien wie ultramobiler Kommunikation und Cybersicherheit floss. Zusätzlich stärkte die Gruppe durch die Übernahme von projekt0708 ihre Kernkompetenzen im HR-Bereich. »Wir verstärken uns sehr gezielt in strategischen Kernbereichen. Dank unserer robusten Kapitalstruktur kann die Materna-Gruppe sämtliche Transaktionen unabhängig vom Kapitalmarkt aus eigenen Mitteln finanzieren, was uns auch bei sich wandelnden Marktbedingungen eine hohe finanzielle Flexibilität sichert«, sagt René Rüdinger, CFO der Materna-Gruppe.

Innovatives Headquarter von Materna in Dortmund

Die strategische Ausrichtung sollen auch die bevorstehenden infrastrukturellen Erweiterungen unterstützen. Der Neubau der Unternehmenszentrale in Dortmund befindet sich in der finalen Phase der Fertigstellung. Mit einer Investition von 120 Millionen Euro und mehr als 1.800 modernen Arbeitsplätzen wird das neue Headquarter hohen Energiestandards gerecht und integriert fortschrittliche E-Mobilitätskonzepte für die Mitarbeitenden. Weitere Highlights sind das großflächige Besucherzentrum, eine Landschaftstreppe und eine »grüne Mitte« sowie eine Skylounge mit Dachterrasse. Der Umzug in den Innovations- und Technologiepark Phoenix-West ist für Juni 2024 geplant, womit Materna einen weiteren Meilenstein in ihrer Unternehmensgeschichte setzt.

Weitere Artikel

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.
Nach oben