Opentext stellt Herbst-Updates vor und lässt manches vermissen

Opentext gab im Sommer erste Einblicke in OT2-Applikation Quality (Bild: A.Stadler)

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Opentext gab im Sommer erste Einblicke in OT2-Applikation Quality (Bild: A.Stadler)

Turnusgemäß stellt der Branchenprimus in Sachen Enterprise Information Management (EIM) OpenText im November einige Neuheiten vor. Darunter sind mit »OpenText Release 16 Enhancement Pack 5 (EP5)« ein Erweiterungspaket für das EIM-Kernsystem sowie eingeschränkt verfügbare SaaS-basierte Anwendungen. Bei den zertifizierten Cloud-Partnern kann Opentext mit Google erst einen und nicht wie im Sommer angekündigt drei aufweisen.

Das Erweiterungspaket »OpenText Release 16 (EP5)« bietet für die EIM-Plattform von Opentext beispielsweise Funktionen, die Künstliche Intelligenz (KI) nutzen und Automatisierung ermöglichen. Diese Erweiterung umfasst laut Opentext Predictive Analytics für den Bereich Discovery, KI-getriebene Rich-Media-Analysen im Gebiet Customer Experience Management, Sentiment-Analysen für Workforce-Engagement-Management mit »Magellan Text Mining« sowie maschinelles Lernen für das Erfassen und Extrahieren von Informationen im Input-Management.

Überarbeitete Oberfläche des Documentum-Clients

Freuen dürfen sich auch Anwender der EIM-Plattform »Documentum «, die Opentext vor zwei Jahren von Dell/EMC übernahm und nun parallel zur Opentext EIM-Suite weiterentwickelt. Galt deren Oberfläche lange als nicht gerade »State oft he Art«, gibt es nun eine Erweiterung der Smart UI für den Client »Documentum D2«, die den Aufbau einer gemeinsamen, flexiblen und reaktionsschnellen Benutzeroberfläche für »OpenText Content Service« weiter vorantreiben soll.

Außerdem integriert EP5 »OpenText Information Hub (iHub)« in »OpenText EnCase Endpoint Security« zur Erstellung von Threat-Hunting-Dashboards. Die engere Integration von »OpenText AppWorks« und »OpenText Content-Services«-Lösungen wie »OpenText Documentum«, »OpenText Content Suite« oder »OpenText Extended ECM« ermöglicht außerdem eine schnelle Implementierung von Applikationen der Entwicklerplattform »OpenText OT2«.

Applikationen für Entwicklungsplattform OT2

Die erstmals im Sommer auf der Opentext-Konferenz »Enterprise World« vorgestellte Entwicklungsplattform  OT2 bietet für spezifische Anwendungsfälle neue Applikationen. Mit Ausnahme der Life-Science-Anwendung stehen sie aktuell jedoch nur ausgewählten Kunden zur Verfügung. Zu den neu vorgestellten Applikationen zählt »OpenText Legal Center« – ein Cloud-basierter, prozesszentrierter Ansatz für Prozessanforderungen in Rechtsabteilungen inklusive externer Zusammenarbeit beispielsweise bei Verträgen und Dokumentenmanagement. Daneben liefert »OpenText Quality Center« auf Basis von »OpenText Documentum for Life Science« und »OpenText LifeScience Express« sichere Kollaboration für den hochregulierten Life-Sciences-Bereich. »Extended ECM for SuccessFactors Public Cloud Edition« stellt eine Personalaktenlösung in der Public Cloud für »SAP SuccessFactors« dar.

Mit »OpenText Business Network 16.10« erweitert Opentext  sein Cloud-Netzwerk und will so für eine effiziente, sichere und Compliance-konforme Zusammenarbeit von Mitarbeitern und Systemen sorgen.  Die Version enthält Verbesserungen in den Bereichen IoT, Identity- und Access-Management (IAM), Sicherheit als auch im Supply Chain- und Lieferantenmanagement, Fax und dem sicheren Informationsaustausch.

Im Cloud-Bereich läuft nicht alles wie zunächst angekündigt

Nicht ganz so schnell wie noch im Sommer angekündigt geht es bei der Zusammenarbeit mit Cloud-Partnern und SaaS-Preismodellen voran. Muhi Majzoub, Opentext Executive Vice President, Engineering sagte auf der Enterprise World, dass ab November mit EP5 die Lösung Opentext 16 nicht nur in der Opentext-Cloud, sondern auch auf »aws«, »Microsoft Azure« und »Google Cloud« laufen soll. Nun hat Opentext lediglich die Zusammenarbeit mit Google Cloud als erstem Partner für »OpenText Cloud Deployments« angekündigt. Zwar können Opentext-Kunden auch andere Cloud-Plattformen nutzen, aber hierfür gibt es noch keine speziellen Zertifizierungen wie für Google Cloud durch Opentext.

Bislang nicht umgesetzt wurde außerdem das ebenfalls angekündigte Angebot für Neueinsteiger in die Managed-Service-Variante. Opentext hatte den Plan, Opentext 16 zu einem Preis von 99 Dollar pro User pro Monat ab 2.000 User bei einem Dreijahresvertrag anzubieten. Darin sollte  ein weltweiter 24/7-Support und die Kollaborationsplattform »Core« enthalten sein. Doch daraus wird erst einmal nichts, während EP5 und OT2 ab sofort verfügbar sind.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.