Neues zu Produkten und Alfresco auf Hyland-Konferenz

Bill Priemer, CEO von Hyland, äußert sich vorsichtig zur Integration von Alfresco (Bild: Hyland)

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Bill Priemer, CEO von Hyland, äußert sich vorsichtig zur Integration von Alfresco (Bild: Hyland)

Auf der letzte Woche stattgefundenen virtuellen Anwender- und Partnerkonferenz von Hyland gab es neben der Ankündigung der RPA-Suite auch Neues für die Cloud: Vorgestellt wurde die SaaS-Plattform »Hyland Experience Platform (HxP)« und die erste darauf aufbauende native Cloud-Anwendung »Hyland Experience Capture (HxC)«. »In HxC haben wir alle Capture-Werkzeuge, die wir im Laufe der Jahre groß gezogen und hinzugekauft haben, vereint. Anwender können sie individuell und nahtlos aus ihren Cloud- und On-Premises-Anwendungen heraus nutzen«, meint Bill Priemer, CEO von Hyland, bei der Vorstellung der Lösung. Das webbasierte Scan-, Klassifizierungs- und Datenextraktionswerkzeug HxC kombiniert intelligente Erfassungsfunktionen wie optische Zeichenerkennung (OCR) und maschinelles Lernen, um die Informationserfassung zu beschleunigen und die Genauigkeit im Laufe der Zeit zu verbessern. Nutzer sollen damit in der Lage sein, Erfassungslösungen überall dort zu verteilen, wo sie benötigt werden, und die Verarbeitung ab dem Zeitpunkt des Dokumenteneingangs zu beschleunigen. Mit flexiblen und kompatiblen Konfigurationsoptionen kann die Lösung dabei auf unterschiedliche Erfassungsanforderungen von Benutzern, Prozessen und Standorten eingehen. Im deutschsprachigen Raum ist die Lösung jedoch noch nicht verfügbar.

Alfresco-Integration soll ähnlich wie bei Perceptive laufen

Was die kürzlich bekanntgegebene Übernahme des Wettbewerbers Alfresco betrifft, konnte das Hyland-Management noch keine genaueren Pläne mitteilen, da der Kauf noch nicht in allen Einzelheiten abgeschlossen ist. Was Priemer allerdings schon sagen konnte war, dass die Übernahme wahrscheinlich ähnlich verlaufen wird wie bei Perceptive – einem ehemaligen Unternehmensbereich von Lexmark, den Hyland vor drei Jahren erwarb. Unter dem Dach von Perceptive gruppierte Lexmark etwa zehn Softwareunternehmen, die der Druckerspezialist in den letzten Jahren übernommen hatte, worunter sich auch das in Berlin ansässige ECM-Unternehmen Saperion mit dem gleichnamigen Produkt befand. Das ECM-System Saperion führt Hyland tatsächlich noch weiter und gleicht es in der Architektur an die Onbase-Plattform von Hyland an. Ziel ist, Kunden von beiden Seiten die gleichen neuentwickelten Lösungen und Apps zur Verfügung zu stellen.

»Die Akquisition von Alfresco ist eine Gelegenheit für uns, unser Portfolio an Fähigkeiten sowohl mit Spitzentechnologie- als auch mit ECM-Experten zu erweitern. Alfresco hat eine bemerkenswerte Präsenz in Europa und wird uns dabei helfen, unsere globale Präsenz weiter zu stärken«, so Priemer. Ob dieser Zugewinn tatsächlich so wertvoll ist, wird sich zeigen. Zumindest im deutschsprachigen Raum hat Alfresco zwar einige gute Jahre gehabt, doch in den letzten Jahren war es ziemlich ruhig um den Anbieter geworden. Im deutschsprachigen Raum wird Hyland sicherlich weiter vom ehemaligen Saperion-Sitz in Berlin aus mit den dort erweiterten Ressourcen agieren. Spannend ist zudem, wie gut es Hyland gelingen wird, die unterschiedliche Kultur von Alfresco, dessen Lösung Open-Source-basierend arbeitet, aufzunehmen.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.