Start-up Parashift nutzt Schwarmintelligenz für Datenextraktion

Für 15 Cent pro Dokument lassen sich bei einer Rechnung Kopf- und Positionsdaten auslesen (Bild: Parashift)

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Für 15 Cent pro Dokument lassen sich bei einer Rechnung Kopf- und Positionsdaten auslesen (Bild: Parashift)

Das 2018 gegründete Schweizer Unternehmen Parashift hat nun seine Online-Plattform zur Datenextraktion gelauncht. Damit ist es möglich, unstrukturierte Daten aus papierbasierten und elektronischen Informationen wie beim Posteingang, in der Rechnungsbearbeitung oder beim Auslesen von Formularen automatisiert herauszulesen und weiter zu verarbeiten. Der Service von Parashift stellt die gewünschten Daten zur Verfügung, für die Integration in die entsprechenden Geschäftsprozesse müssen die Kunden selbst sorgen. Je nach Anzahl der extrahierten Informationen zahlen Kunden zwischen 15 und 45 Cent pro Dokument.

Laut Parashift können Informationen in jeder beliebigen Sprache extrahiert werden, da die Lösung auf »Google Cloud« basiert und OCR-Services von Google nutzt. Darauf aufbauend arbeiten Machine-Learning-Lösungen von Parashift, die Schwarmintelligenz nutzen. So sollen die neu entwickelten Document-Swarm-Learning-Fähigkeiten es der Plattform ermöglichen, von jedem verarbeiteten Dokument über alle Dokumententypen und Kunden hinweg zu lernen. Ziel von Parashift  ist, über  eine API alle weltweit im Umlauf befindlichen Dokumente zu verstehen.

Capturing beschleunigt digitale Transformation

»Document Swarm Learning ist ein wichtiger Schritt zur vollständig autonomen Dokumentenextraktion über eine einzige API. Während wir weiterhin stark in unsere Kerntechnologie investieren werden, liefern wir bereits heute ein Cloud-Plattform-Produkt, das die Agilität und Flexibilität für Unternehmen massiv erhöht. Wir sehen jeden Tag, wie die Dokumentenextraktion in der Cloud die digitale Transformation exponentiell beschleunigt und vorantreibt, sowohl technologisch als auch kommerziell«, sagt Alain Veuve, CEO und Gründer von Parashift.

Auch handgeschriebene Informationen lassen sich extrahieren (Bild: Parashift)

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Auch handgeschriebene Informationen lassen sich extrahieren (Bild: Parashift)

Die aktuelle Cloud-Plattform ist sowohl für Prozesse mit geringem Dokumentenvolumen, deren Digitalisierung bisher als nicht kosteneffizient galt, als auch für großvolumige Workflows wie die Kreditorenrechnungsbearbeitung konzipiert. Der Einrichtungsprozess erfordere keine Spezialisten mehr und kann in kurzen Zeiträumen abgeschlossen werden. Parashift ermöglicht dies mit vortrainierten Standard-Dokumententypen und -feldern, einfach zu bedienenden Machine-Learning-Extraktionsmethoden und einer Konfigurationsoberfläche mit hohem Abstraktionsgrad.

Integrationsmöglichkeiten in andere Plattformen

Die Parashift Plattform kann auch über eine REST-API in jede bestehende IT-Infrastruktur und Software integriert werden. Um den Einstieg weiter zu vereinfachen, arbeitet Parashift mit Lösungspartnern zusammen, die die Plattform in Standardsoftwarelösungen ECM, BPM, RPA oder ERP-Systeme integrieren.

Es besteht die Möglichkeit, vollständig von Parashift bereitgestellte validierte Daten für viele Dokumenttypen out-of-the-box zu konsumieren. Alternativ können Kunden die Extraktionsergebnisse selbst validieren, indem sie Parashifts Validierungsoberfläche nutzen.

Aktuell verfügt die Parashift-Plattform über rund 60 Kunden wie AXA und UBS, die zum Teil schon in der Beta-Phase gewonnen wurden. Die Anwendungsfälle reichen von der typischen Rechnungsverarbeitung bis hin zu komplizierten und exotischen Dokumententypen.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.