Vertragsmanagement: Interview mit Franziska Feuchter, ELO
KI revolutioniert das Vertragsmanagement – und ELO gestaltet mit: Im Interview verrät Franziska Feuchter, Produktmanagerin Solutions bei ELO Digital Office, welche KI-Neuerungen es bereits gibt und wie das neue DORA-Modul den Finanzsektor fit für die Zukunft macht.
Wie verändert Künstliche Intelligenz die Vertragsmanagementsoftware beziehungsweise das Vertragscontrolling?
Franziska Feuchter: Künstliche Intelligenz verändert das Vertragsmanagement dahingehend, dass sie viele manuelle und zeitaufwendige Aufgaben automatisiert. Prozesse wie die Vertragsanlage, die früher viel Zeit und Ressourcen erforderten, lassen sich durch KI effizienter gestalten. Intelligente Systeme wie unsere Vertragsmanagement-Software »ELO Contract« erkennen relevante Vertragsinhalte, extrahieren Daten automatisch und unterstützen bei der Fristenkontrolle oder Risikobewertung. So wird nicht nur die Bearbeitungszeit verkürzt, sondern auch die Fehleranfälligkeit reduziert – ein klarer Mehrwert für das Vertragscontrolling.
Welche neuen Funktionen gibt es durch KI bei Vertragsmanagementlösungen aus Ihrem Hause?
Feuchter: Unsere Vertragsmanagement-Lösung nutzt KI, um Prozesse deutlich zu vereinfachen und zu beschleunigen. So ermöglicht die KI-gestützte Vertragsanlage das automatische Auslesen relevanter Daten aus hochgeladenen Dokumenten und deren direkte Übernahme in die Metadatenmaske – manuelle Eingaben können damit weitgehend entfallen. Zusätzlich unterstützt der integrierte »ELO Assistant« bei der täglichen Arbeit mit Vertragsdokumenten: Er kann Inhalte zusammenfassen, wichtige Informationen extrahieren oder komplexe Passagen verständlich erklären und sorgt damit für mehr Effizienz und Transparenz.
Welche neuen Funktionen sind ansonsten in den vergangenen Monaten hinzugekommen?
Feuchter: In den vergangenen Monaten lag der Fokus tatsächlich stark auf der Integration neuer KI-Funktionen, die das Vertragsmanagement noch effizienter gestalten. Darüber hinaus haben wir aktuell das Modul »DORA für ELO Contract« entwickelt: Dieses unterstützt Unternehmen im Finanzsektor gezielt bei der Umsetzung der Anforderungen der EU-DORA-Richtlinie und stärkt so die regulatorische Compliance im digitalen Zeitalter.
Wie alltagstauglich sind Vertragsmanagementlösungen bereits bei mittelständischen Unternehmen?
Feuchter: Vertragsmanagementlösungen sind gerade in mittelständischen Unternehmen bereits sehr alltagstauglich, da die Prozesse dort meist nicht allzu sehr individualisiert sind, sondern verstärkt mit den abgebildeten Standardprozessen gearbeitet werden kann. Kundenspezifische Anpassungen sind aber natürlich jederzeit möglich und können ganz einfach vorgenommen werden.
Ab welchem Volumen oder ab welchen Parametern lohnt sich ihr Einsatz?
Feuchter: Digitale Vertragsmanagementlösungen lohnen sich bereits bei kleineren Unternehmen – insbesondere, wenn dort viel mit Verträgen gearbeitet wird. In diesem Fall liefern sie sehr schnell einen echten Mehrwert und entlasten Mitarbeiter deutlich.
Profitieren Vertragsmanagementlösungen von der Integration von QES und wie stark werden Signaturlösungen in Verbindung mit Vertragsmanagementlösungen in der Praxis genutzt?
Feuchter: Vertragsmanagementlösungen profitieren erheblich von der Integration qualifizierter elektronischer Signaturen. Ist eine Signaturlösung direkt angebunden, entfallen Medienbrüche vollständig: Verträge können direkt aus dem System heraus zur Unterschrift versendet und nach erfolgter Signatur automatisch wieder im System abgelegt werden. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch den manuellen Aufwand erheblich – also kein Versenden mehr per E-Mail oder Post. Solche integrierten Signaturlösungen werden zunehmend genutzt, um Prozesse effizienter und sicherer zu gestalten.