will digitale Transformation begreifbar machen

Die Stuttgarter IT-Herbstmesse »IT & Business« rudert. Sie wird wohl wieder einen Tick kleiner ausfallen wie letztes Jahr. Doch die Messeverantwortlichen sind guten Mutes, trotzdem einen interessanten Event hinzulegen. Viele Fachforen, Diskussionsplattformen, Vorträge und eine deutlich erweiterte virtuelle Smart-Factory sollen dafür sorgen, dass sich ein Besuch in Stuttgart lohnt.

Vier Unternehmen demonstrieren eine Smart-Factory auf der »IT & Business« (Bild: Messe Stuttgart)

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Vier Unternehmen demonstrieren eine Smart-Factory auf der »IT & Business« (Bild: Messe Stuttgart)

Das Motto der ersten IT & Business, die vor zwei Jahren aus der »DMS Expo« hervorging, lautete »IT begreifbar machen«. Und dieses Motto ist auch der Leitfaden der diesjährigen Veranstaltung, die vom 4. bis 6. Oktober 2016 auf dem Stuttgarter Messegelände tagt.

»Die IT & Business ist die Fachmesse für digitale Prozesse und Lösungen, und das werden wir den Besuchern in diesem Jahr gleich mehrfach präsentieren«, sagt Gunnar Mey, Abteilungsleiter Industrie bei der Messe Stuttgart, gegenüber ECMguide.de. »Unsere Aussteller, allen voran die Mitglieder unseres fachlichen Trägers Bitkom e.V., unseres ideellen Trägers VDMA und unseres Partners VOI e.V., haben spannende Neuheiten und Showcases im Gepäck. Sie zeigen an konkreten Anwendungsbeispielen auf der Messe, wie die digitale Transformation alle Unternehmensbereiche erfasst und dabei Geschäfts- bzw. Arbeitsprozesse verändert. Dadurch erhöht sich der Wert des Messebesuchs um ein Vielfaches. Denn die Kombination aus Fachausstellung, praxisnahen Anwendungsbeispielen und der begleitenden Open-Conference, ermöglicht maximalen Know-how-Transfer, kompakt in einer Halle unter dem Dach unserer größten Messehalle.«

Smart-Factory zeigt Einsatzmöglichkeiten digitaler Datenströme

Engelbert Hörmannsdorfer (li.) von <i>ECMguide.de</i> im Gespräch mit Gunnar Mey, Abteilungsleiter Industrie bei der Messe Stuttgart

Verleihung

Engelbert Hörmannsdorfer (li.) von ECMguide.de im Gespräch mit Gunnar Mey, Abteilungsleiter Industrie bei der Messe Stuttgart

Angeknüpft werden soll auch an der Smart-Factory von Elabo, bereits im Vorjahr gut bei den Besuchern ankam. Entlang verschiedener Stationen – von der Zutrittskontrolle über die Entwicklung bis zum Service – bildete die Smart-Factory Einsatzmöglichkeiten digitaler Datenströme ab. Auf der diesjährigen IT & Business soll nun der Showcase deutlich ausgebaut werden. »Und nicht nur das – wir haben mit der Smart Factory darüber hinaus ein Novum geschaffen«, freut sich Mey. »Erstmals beteiligen sich weitere Aussteller am Showcase von Elabo. Mit ELO Digital Office, ITML und MCL Computer & Zubehör haben gleich drei Unternehmen ihr Know-how in die Smart-Factory eingebracht.

Abgebildet wird nun ein kompletter Prozess innerhalb einer fiktiven Uhrenfabrik – von der Bestellung bis zur Auslieferung und einem nachgelagerten Serviceszenario. »Der Besucher schlüpft dabei in verschiedene Rollen«, erläutert Mey, »und kann teils als Kunde und teils als Mitarbeiter des Unternehmens agieren.«

ELO ist gleich zweimal in die Smart-Factory involviert

Besuchern sollen beispielsweise erfahren, wie das Management von Besuchern und Mitarbeitern im Werk mit »ELO Business Solution Visitor« funktioniert. Als »Mitarbeiter« erhalten die Besucher Eindrücke davon, wie in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung eine Uhr individuell konfiguriert wird und ihren Weg in die Produktion nimmt. Sie können dann auch verfolgen, wie die Zusammenarbeit zwischen Enterprise-Resource-Planning (ERP) und Manufacturing-Execution-Systemen (MES) funktioniert, und sie können an einem Montageplatz selbst eine Uhr montieren. Parallel dazu simuliert Elabo die Massenproduktion an einer Prüf- und Montagelinie mit Integration eines Roboterarms. Und ELO Digital Office bildet das Management von Service-Contracts ab.

Zur Kontrolle der Produktion steht dem Mitarbeiter in der Smart-Factory das ERP-System von ITML zur Verfügung. Es beherbergt mittels einer SAP-HANA-Datenbank die gesamten für das MES notwendigen Daten und versorgt somit alle damit zusammenhängenden Prozesse. Als »Einkäufer« erleben Besucher anhand von ITML CRM, was eine 360-Grad-Sicht auf den Kunden und beste User Experience bedeuten.

An der letzten Station der Smart-Factory erwartet die Besucher ein Zeitsprung: Ein Szenario veranschaulicht, wie später der Service ausgelöst wird. Als »Administrator« erfahren Interessenten, wie mit ihren Daten umgegangen wird. »Ob Daten-Backup oder CRM: Experten des Systemhauses MCL Computer & Zubehör präsentieren die passende Infrastruktur mit Servern, Switchen, Storage-Systemen und anderen Komponenten in der Smart-Factory«, erklärt Mey.

Viele neue Showcases auf der »IT & Business«

Zu finden sind auf der Messe auch viele Showcases. Der VOI organisiert dieses Jahr erstmalig den »Showcase Büro 4.0«. Hier sollen Fachbesucher Antworten auf Fragen erhalten, wie unsere Büroarbeitsplätze in Zukunft mit digitalen Systemen aufgewertet werden oder wie Verwaltungen im Zeitalter der E-Akte moderne Bearbeitungsabläufe gestalten. »Die verschiedenen Arbeitsplätze skizzieren dabei Prozesse wie Rechnungsmanagement und Auftragsmanagement, in Verbindung mit ERP-Systemen und der Integration von SharePoint sowie Anbindung von Drittsystemen«, sagt Mey. »Schritt für Schritt werden auch hier die Vorgänge an den einzelnen Arbeitsplätzen demonstriert und erläutert.« Im direkt benachbarten VOI Dome finden entsprechende Vorträge der beteiligten Aussteller statt.

Ein weiteres Novum ist die »Digital Marketing Lounge«. Sie befindet sich direkt gegenüber dem Fachforum für Marketing, Vertrieb & Service. Als zentraler Anlaufpunkt für Marketiers und Vertriebler soll sie Raum für persönliche Gespräche bieten. Darüber hinaus beinhaltet sie den Showcase »Lead Management und Marketing Automation« von entergon. Dieser zeigt auf, wie modernes Lead-Management von der mobilen Leaderfassung bis zur Kampagnensteuerung funktioniert.

»Connect Area« – warum in der Hallenmitte?

Premiere feiert in der Hallenmitte die »Connect Area«. Als eine Mischung aus Kontaktbereichen, kleineren Showcases und Attraktionen soll sie Raum bieten für den Austausch und angeregte Diskussionen. Unter anderem wird hier Sennheiser, ein Kunde des CRM-Spezialisten SugarCRM, mit einem Showcase vertreten sein. Es wird auch eine digitale Umkleidekabine von SALT geben, in der Besucher erleben können, wie sich die Digitalisierung im E-Commerce weiter entwickelt. Zu erwarten sind auch Best-Practice-Beispiele der SugarCRM-Kunden Wer-Liefert-Was und VikTech.

Dass die Connect-Area einen so prägnanten Platz in der Hallenmitte bekommt, dürfte allerdings nicht der eigentlichen Hallenplanung entsprechen. Wahrscheinlicher ist, dass ursprünglich ein größeres Unternehmen abgesagt hat, und man kurzfristig den Platz nicht mehr verkaufen konnte.

Viele Vorträge auf »Open Conference«

Die »Open Conference« ist neben der Fachausstellung und den Showcases die dritte Säule der IT & Business. Sie umfasst rund 200 Vorträge, Paneldiskussionen, Best Practice und Live-Vergleiche die sich auf die vier Fachforen »Marketing, Vertrieb & Service«, »Planung, Produktion & Personal«, »Organisation & Verwaltung« und »Markt & Strategie« verteilen. »Durch einen eigens einberufenen Programmbeirat«, erläutert Mey, »werden einerseits ein hoher Qualitätsanspruch und anderseits eine optimale Verzahnung der Themenblöcke garantiert.«

Ergänzt wird die Open-Conference durch den VOI Dome und dem Direktforum. »Alle Bühnen haben wir direkt in der Messehalle in die Fachausstellung integriert«, erklärt Mey. »Alle Vorträge und Veranstaltungen sind kostenfrei und können mit der Eintrittskarte zur IT & Business besucht werden«.

Ein ganz neuer Partner engagiert sich mit »Speakers Excellence« auf der Open-Conference: Zu erwarten sind Vorträge wie der von Christoph Keese, Autor von »Silicon Valley – Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt«. Sein Thema in Stuttgart: »Die Digitale Disruption und warum jede Branche von der Digitalisierung erfasst wird, und warum Firmen untergehen, die nicht darauf vorbereitet sind.«

Dr. Kampffmeyers »Besen«, das Abschluss-Highlight

Ganz neu am letzten Messetag ist das neue Podiumsdiskussion-Format mit Dr. Ulrich Kampffmeyer, Geschäftsführer von Project Consult Unternehmensberatung, das sich »Besen« nennt. In den vergangenen Jahren, zu Zeiten der DMS Expo, gab es unterschiedliche Formate wie das »BPP Best Practice Panel«, das »Rote Sofa«, den »IBT International Business Track« oder »Kampffmeyers Stammtisch«. Zur Neuausrichtung der IT & Business hat sich Dr. Kampffmeyer nun ein abgewandeltes Format für die Abschlussdiskussionsrunde ausgedacht.

»Der ‚Besen’ hat eine doppelte Bedeutung«, klärt Dr. Kampffmeyer auf. »Einmal als Bezeichnung für die typischen Stuttgarter Weinwirtschaften wie auch zum Zweiten als Symbol für das ‚Ausfegen der Veranstaltung’ zum Schluss der IT & Business.« Die Veranstaltung wird einen Rückblick auf die IT & Business 2016 beinhalten, aktuelle Entwicklungen und Trends beleuchten und, so Dr. Kampffmeyer, »wie auch schon in den vergangenen Jahren vor kritischen Themen und harten Nachfragen nicht zurückschrecken«.

Kostenlos zur »IT & Business« mit Promocode

Möchten Sie die IT & Business besuchen? Mit dem Promocode/Aktionscode 20DRUKFF16 können Sie kostenlose Eintrittskarten buchen. Einzulösen im Messe-Ticket-Service der Messe Stuttgart.

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