Docusign sichert Zugang zu A-Trust-Nutzern in Österreich

Elektronisches Unterschreiben von Dokumenten (Bild: Docusign)

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Elektronisches Unterschreiben von Dokumenten (Bild: Docusign)

In Österreich ist die rechtssichere elektronische Signatur via Handy schon relativ weit verbreitet und kommt im E-Business- und Behördenbereich zur Anwendung. Über drei Millionen Menschen sind für die »Handy-Signatur« des qualifizierten Vertrauensdiensteanbieters A-Trust registriert. Um dieses Potenzial seinen Kunden einfacher zugänglich zu machen, ist der Anbieter von elektronischen Signaturlösungen DocuSign mit A-Trust eine Partnerschaft eingegangen. Somit können kommerzielle Docusign-Kunden wie Banken und E-Commerce-Plattformen Handy-Signatur-Kunden von A-Trust »DocuSign eSignature« per qualifizierter elektronischer Signatur (QES) unterschreiben lassen.

Mit wenigen Ausnahmen wie notariellen Kaufverträgen besitzt die QES die gleiche Rechtswirkung wie eine handschriftliche Unterschrift. Ein qualifiziert elektronisch signiertes Dokument kann somit eine gesetzlich vorgeschriebene Schriftform erfüllen. Für die QES ist unter anderem notwendig, dass die Identität des Unterzeichners vorab durch einen Vertrauensdiensteanbieter beispielsweise über ein Video-Ident-Verfahren festgestellt worden sein muss. A-Trust ist solch ein Vertrauensdiensteanbieter zu denen in Deutschland beispielsweise die Deutsche Telekom, die Deutsche Post, D-Trust und medisign zählen. Auch Docusign selbst hat diesen Status.

Docusign-Kunden können A-Trust-Nutzende direkt einbinden

Für verschiedene QES-Anwendungen müssen sich Nutzende aber unter Umständen auch bei verschiedenen Vertrauensdiensteanbietern registrieren und entsprechend identifizieren. Mit der nun geschlossenen Partnerschaft ersparen sich Handy-Signatur-Kunden, die Docusign-Produkte nutzen wollen, diesen erneuten Prozess. Docusigns kommerzielle Kunden wie Banken und Versicherungen, die Vertragsabschlüsse per QES-Produkte von Docusign in Österreich anbieten, profitieren von einem höheren Kundenpotenzial, das sich für sie einfacher erschließt.

In der Praxis müssen Docusign-Kunden die A-Trust-Signaturoption auswählen, um den richtigen QES-Workflow auszulösen. Dann kann die Vereinbarung mit dem Signaturfeld an der gewünschten Stelle markiert und versendet werden. Empfängerinnen und Empfänger unterzeichnen nun mit der qualifizierten elektronischen Signatur per Handy-Signatur und die Unterschrift wird automatisch in die Vereinbarung übernommen. Am Ende werden alle Transaktionsdetails in einer Abschlussbescheinigung gespeichert, womit ein gerichtsverwertbarer Nachweis zur Verfügung steht.

eIDAS-konforme ID Austria wird ebenfalls berücksichtigt

Dieses Verfahren und die Partnerschaft zwischen A-Trust und Docusign erstrecken sich auch auf die neue A-Trust-Lösung »ID Austria«. ID Austria ist das Nachfolgeprodukt der Handy-Signatur und soll nach monatelanger Verzögerung nun im vierten Quartal in Österreich eingeführt werden. Im Gegensatz zur Handy-Signatur ist die neue Lösung ID Austria gemäß der EU-Verordnung über elektronische Identifizierung und Vertrauensdienste (eIDAS) notifiziert. Dies bedeutet, dass ID-Austria-Nutzerinnen und Nutzer auch außerhalb Österreichs elektronische Signaturen leisten können, ohne erneut ihre Identität nachweisen zu müssen. Voraussetzung ist aber auch, dass die QES-Lösungen, ID Austria berücksichtigen.

Aus verschiedenen Gründen ist ID Austria in Österreich nicht ganz unumstritten. So sind damit zwar mehr Anwendungen und Funktionen möglich, jedoch setzt sie auch modernere und teurere Smartphones voraus, wodurch ältere und weniger technik-affine Menschen ausgeschlossen werden. Zudem werden mehr Daten digital erfasst, was die Bürgerinnen und Bürger theoretisch angreifbarer macht.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.