Dvelop weitet Cloud-Angebot auf die Open Telekom Cloud aus
Open Telekom Cloud für das Behördengeschäft wichtig
Der Hersteller d.velop ist eine Kooperation mit der Deutschen Telekom eingegangen und ermöglicht Kunden damit neben der Nutzung seiner Cloud Services auf Basis internationaler Hyperscaler nun auch die Nutzung seiner Plattform über die »Open Telekom Cloud«(OTC). Die Public-Cloud-Plattform der Telekom-Gruppe spielt im weltweiten Konzert der großen Cloud-Anbieter nur eine geringe Rolle. Marktbeobachter sehen sie in Europa zwar als einen der führenden Cloud-Anbieter – aber dafür reicht bereits ein Marktanteil von 2 Prozent. Der Löwenanteil geht an die drei Hyperscaler aus den USA. Alle europäischen Anbieter zusammen kamen im Herbst 2022 lediglich auf 13 Prozent am Umsatz – und müssen sich den unter vielen teilen.
Nichtsdestotrotz spielen europäische oder deutsche Anbieter eine wichtige Rolle, zumal auch das aktuelle, dritte transatlantische Data Privacy Framework auf wackligen Füßen steht. »Wir haben bereits verschiedene juristische Optionen in der Schublade, obwohl wir dieses juristische Ping-Pong satt haben. Wir gehen derzeit davon aus, dass die Sache Anfang nächsten Jahres wieder vor dem Europäischen Gerichtshof landen wird«, sagt Max Schrems, Ehrenvorsitzender des österreichischen Datenschutz-Vereins noyb, der durch seine Klagen bereits die »Safe-Harbour«- und »Privacy-Shield«-Abkommen vor dem EuGH gekippt hatte.
Langfristige Rechtssicherheit haben Unternehmen also trotz der vielfältigen, tatsächlich erfolgten Bemühungen der US-Anbieter sowie der zahlreichen Zertifizierungen und Testate, die sich AWS, Microsoft und Google beschafft haben, vor allem bei europäischen Anbietern. In stark regulierten Branchen kommen noch zusätzliche Anforderungen hinzu. Das hat sie bisher oft von der Nutzung von ECM, Dokumentenmanagement und Workflow-Automatisierung in der Cloud abgehalten.
Allerdings sehen sie durchaus die Vorteile beim Betrieb und zum Beispiel der Bereitstellung von Arbeitsplätzen im Homeoffice. Die schätzen Kunden aus weniger stark regulierten Branchen schon länger – nicht nur bei d.velop. Zum Beispiel haben sich bei DocuWare, dass schon länger Cloud-Angebote hat, im Geschäftsjahr 2022 von etwa 3.000 Neukunden rund 2.500 für die auf »Microsoft Azure« betriebene Cloud-Variante entschieden.
Diese Kundengruppen will Dvelop ebenfalls ansprechen
Mit seinem auf der Open Telekom Cloud betriebenen Angebot zielt d.velop nun auf Kunden aus dem öffentlichen Sektor, dem Gesundheitswesen, sozialen Einrichtungen oder dem Finanzwesen, denen die jeweiligen Compliance-Anforderungen andere Cloud-basierte Software unmöglich machen. Als künftige Kunden nennt d.velop beispielsweise Verwaltungen auf kommunaler, Landes- und Bundes-Ebene, Selbstverwaltungen wie IHKen, HWKen, aber auch Schulen, Hochschulen und sonstige Bildungsträger, Krankenhäuser, Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigungen, Verbände sowie Banken, Versicherungen, Finanzdienstleister, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.
Da passt es, dass die Zusammenarbeit mit der Telekom noch rechtzeitig vor den Public Sector Days 2023 (5. und 6. September) des Anbieters in Kassel bekannt gegeben wurde. d.velop versichert ihnen: »Der Betrieb der Open Telekom Cloud erfolgt ausschließlich auf zertifizierten Systemen in Deutschland und den Niederlanden, personenbezogene Daten werden nicht weiter an Dritte transferiert. Für die Einhaltung der spezifischen Vorgaben wurde die OTC von mehreren unabhängigen Stellen zertifiziert.«
Für jede Branche zugängliche Cloud
Das Angebot erfülle zudem die Bestimmungen für das sichere Verarbeiten von Daten von Berufsgeheimnisträgern (im Sinne des § 203 StGB) und von Trägern von Sozialleistungen (nach § 35 SGB I). Außerdem wird die OTC vom Bundeswirtschaftsministerium als Trusted Cloud gelistet.
»Die Kooperation mit der Telekom ist ein wichtiger Schritt hin zu einer für jede Branche zugänglichen, europäischen Cloud für die zunehmende Automatisierung aller dokumentbezogenen Prozesse«, sagt Rainer Hehmann, Co-CEO von d.velop. »Dadurch bieten wir die Möglichkeit in Zeiten des immer stärkeren Fachkräftemangels, die Tätigkeitsschwerpunkte von repetitiven Routineaufgaben stärker zu kreativen Wertschöpfungsbeiträgen verlagern zu können.«
Co-CEO Sebastian Evers weist zudem darauf hin, dass konkrete Anwendungsmöglichkeiten schon jetzt auf Knopfdruck buchbar sind. »Neben den Content Services (DMS / ECM) bieten wir bereits weitere d.velop-Services, wie beispielsweise unsere elektronische Signatur d.velop sign oder unser Angebot zur organisationsübergreifenden Dokumentenvernetzung d.velop trust spaces, in der OTC an.« Dabei könne d.velop durch die Kooperation mit europäischen Trust Service Providern sicherstellen, dass der gesamte Signatur-Prozess EU-compliant ist – also auch die Vorgaben der eIDAS-Verordnung erfüllt.
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