Für 19,5 Millionen US-Dollar: Kofax akquiriert Aia Holding
Der Spezialist für Business-Prozessanwendungen Kofax hat das holländische Softwarehaus Aia Holding übernommen, und legt dafür 19,5 Millionen US-Dollar hin. Dafür erhält Kofax einen Spezialisten für Software für Kundenkommunikation (Customer Communications Management, CCM).
Kofax war früher bekannt als Capture-Spezialist. Man richtet sich aber schon seit ein paar Jahren mit Lösungspaketen auf die sogenannte »First Mile« der Kundenbindung aus. Diese will Kofax vereinfachen und umwandeln.
Was ist die von Kofax propagierte »First Mile«?
Was versteht Kofax unter der »First Mile«? Heutige Kunden sind besser informiert und »vernetzt«, haben höhere Ansprüche, und sind jederzeit in der Lage, mit einem simplen Klick das Unternehmen zu wechseln. Ein Kreditantrag, eine Schadensmeldung oder eine Kontoeröffnung: Geht es schnell und einfach? Oder langsam und umständlich?
Diese Herausforderung nennt Kofax die »First Mile«. Hier werden Kunden gewonnen oder verloren. Kofax betont, dass man über Lösungen verfüge, um die informationsintensiven Interaktionen mit dem Kunden intelligenter zu gestalten, und dabei gleichzeitig die Betriebskosten zu reduzieren. Kurz gesagt: Mit Kofax sollen Kunden die »First Mile of Business« intelligenter und effektiver gestalten können.
Aia passt mit ihrer CCM-Software zu Kofax
Aia passt hier insofern dazu, da deren CCM-Software die Organisationen bei der Verwaltung interaktiver und Ad-hoc-Kundenkorrespondenz in elektronischer und schriftlicher Form unterstützt und es ihnen ermöglicht, schneller auf die entstehenden Bedürfnisse zu reagieren und die Effizienz der Kundenkommunikation zu steigern. Die Aia-Plattform nutzt die Daten anderer Geschäftsanwendungen und ermöglicht den Organisationen so die Schaffung personalisierter, kundenorientierter Briefe, Verträge und anderer Dokumente mit minimalem IT-Aufwand. Die Software von Aia wird von mehr als 400 kundenfokussierten Organisationen weltweit genutzt, darunter ABN Amro, Allianz, Legal & General, De Goudse Verzekeringen und LeasePlan.
Die CCM-Software von Aia wird nahtlos in »Kofax TotalAgility« integriert und weiterhin als eigenständige Lösung angeboten. Kofax geht davon aus, dass das Hinzufügen von CCM zu den Fähigkeiten in den Bereichen Erfassungsmanagement, Prozessmanagement, Informationsintegration, Analyse, elektronische Unterschrift sowie mobile Ressourcen von Totalagility den Wert der intelligenten Prozessanwendungen von Kofax sowie ihre Wettbewerbsdifferenzierung und ihren Wettbewerbsvorteil signifikant steigern wird.
CCM-Software wandelt sich in eine übergeordnete Software-Kategorie
»Seit Jahren wurde CCM als Innendienstvorgang angesehen, der Berichte und Rechnungen produziert«, berichtete Forrester Research in einem Bericht. »Nun verlangt die Kundenerfahrung die Verwandlung der CCM-Software in eine übergeordnete Software-Kategorie, die dem Wachstum und der Diversität der Inhalte gerecht wird, welche die Unternehmen generieren und für die Kunden bereitstellen müssen.«
»Die Übernahme von Aia ist ein logischer Schritt vorwärts bei der Umsetzung unserer strategischen Vision für intelligente Prozessanwendungen«, erklärt Reynolds C. Bish, Chief Executive Officer von Kofax. »Die Notwendigkeit einer umfassenden End-zu-End-Kundenbindungsplattform, die die Inhalte aus allen Kanälen oder Geräten überall handhabt, wird allgegenwärtig und dringend. Das Hinzufügen von CCM zur preisgekrönten Kofax-Totalagility-Plattform ermöglicht den Organisationen, ihren Kunden eine noch überzeugendere Erfahrung im Bereich der geschäftskritischen First Mile zu verschaffen.«
Aia war ein privat geführtes Unternehmen mit Hauptsitz in Nijmegen, Niederlande, mit ca. 70 Mitarbeitern. Sein ungeprüfter Abschluss für das am 31. Oktober 2014 endende Geschäftsjahr enthielt Erträge von 8,9 Millionen US-Dollar (wovon 26 Prozent aus Softwarelizenzen, 29 Prozent aus Wartungsdienstleistungen und 45 Prozent aus professionellen Dienstleistungen herrührten), einen bereinigten Gewinn vor Steuern von 1,6 Millionen US-Dollar und Bruttovermögenswerte von 4,2 Millionen US-Dollar einschließlich 1,9 Millionen US-Dollar Barvermögen.
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