Materna, ITZBund und NVIDIA starten KI-Pilotprojekt
Um Fachkräfte zu entlasten und die Digitalisierung zu beschleunigen, arbeitet das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) mit Materna und NVIDIA zusammen. Nicht kommerzielle, sondern souveräne KI wird im Pilotprojekt herangezogen.
KI-Offensive für den Bund
Inhalt dieses Artikels
Gemeinsam mit dem Dortmunder IT-Dienstleister Materna erprobt das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Unterstützung in der Softwareentwicklung. Grundlage ist dabei KIPITZ, das KI-Portal des ITZBund, kombiniert mit Software von »NVIDIA AI Enterprise« ein Akteur der globalen KI und Hochleistungs-IT. Effizienzsteigerung, Fachkräftesicherung und mehr Tempo bei Digitalisierungsprojekten des Bundes sind die Hauptziele des Pilotprojekts.
Das ITZBund verantwortet als zentraler IT-Dienstleister des Bundes die Umsetzung zahlreicher Softwareprojekte für die Bundesverwaltung. Diese Aufgaben erfordern spezialisierte Fachkräfte – eine Ressource, die angesichts des demografischen Wandels zunehmend knapp wird. Um dem entgegenzuwirken, erprobt das ITZBund nun im Rahmen eines Innovationsprojekts gemeinsam mit Materna die Integration von generativer KI in bestehende Entwicklungsumgebungen.
KIPITZ ist KI-Portal des ITZBund
Im Mittelpunkt steht die Verknüpfung der sicheren Softwareentwicklungsinfrastruktur des Bundes mit KIPITZ, dem KI-Portal des ITZBund, das speziell für die Nutzung generativer KI-Anwendungen in behördlichen Kontexten aufgebaut wurde. Anders als kommerzielle KI-Dienste operiert KIPITZ vollständig innerhalb souveräner IT-Umgebungen des Bundes und erfüllt höchste Sicherheits- und Datenschutzanforderungen.
Die technologische Grundlage bilden Hochleistungsprozessoren von NVIDIA, die in den Rechenzentren des Bundes betrieben werden. Materna bringt in das Projekt ihre Expertise in der Entwicklung und Implementierung von KI-gestützten Fachverfahren für die öffentliche Verwaltung ein. In einem ersten Schritt wurde die Integration von KI in den Entwicklungsprozess sowie die Anbindung an KIPITZ bereits erfolgreich als Proof Of Concept demonstriert – nun folgt die Pilotierung unter Realbedingungen im ITZBund.
KI-unterstützte Softwareentwicklung
Jens Gehres, Abteilungsleiter im ITZBund, sieht darin eine große Chance für die Verwaltung und erklärt: »Ich freue mich darauf, in den kommenden Monaten die umfassenden Möglichkeiten der KI-unterstützten Softwareentwicklung »powered by KIPITZ« im ITZBund auszuloten und umzusetzen.«
Konkret bedeutet das: KI-Modelle unterstützen die Entwicklerinnen und Entwickler direkt bei alltäglichen Aufgaben wie Codegenerierung, Testfall-Erstellung, Fehleranalyse und Dokumentation. Zeitaufwändige Recherchen und manuelle Routinetätigkeiten werden reduziert – das steigert die Produktivität und schafft Freiräume für die kreative und fachlich anspruchsvolle Entwicklung neuer Anwendungen.
»KI eröffnet neue Möglichkeiten für die öffentliche Verwaltung, indem sie komplexe Aufgaben automatisiert, die Effizienz steigert und die IT-Fähigkeiten verbessert«, sagt Ludwig von Reiche, Geschäftsführer der NVIDIA GmbH. »Gemeinsam mit dem ITZBund und Materna unterstützt NVIDIA den Einsatz sicherer und souveräner KI für die öffentlichen Dienste in Deutschland.«
Kooperation zwischen Materna und NVIDIA
Die Zusammenarbeit im Projekt ist gleichzeitig Ausdruck einer strategischen Partnerschaft zwischen Materna und NVIDIA, die Anfang 2025 geschlossen wurde. Beide Unternehmen bündeln ihre Kompetenzen, um gemeinsam hochperformante und souveräne KI-Lösungen für kritische Anwendungsfelder zu entwickeln – von der öffentlichen Verwaltung über kritische Infrastrukturen bis hin zu digitalen Zwillingen in der Industrie.
»Durch die Rechenleistung von NVIDIA können wir unsere KI-Lösungen auf ein neues Niveau heben und unseren Kunden – insbesondere in der öffentlichen Verwaltung – sichere, skalierbare und leistungsstarke Systeme anbieten«, erklärt Michael Hagedorn, CEO der Materna-Gruppe. Er sieht das Projekt mit dem ITZBund als perfektes Beispiel dafür, wie technologische Souveränität und Innovationskraft Hand in Hand gehen.
Weitere Artikel
OpenCloud mit Partnern für SaaS und Migration
Wer »OpenCloud« jetzt als SaaS-Lösung nutzen möchte, kann dies durch Bergwerk IT. audriga bietet Migrations-Support für die Open-Source-basierte Plattform für Filemanagement, File-Sharing und digitale Zusammenarbeit.
Bitkom prognostiziert 4,4 Prozent Plus im ITK-Sektor
Der deutsche ITK-Markt wächst, aber leider nicht so stark wie in vergleichbaren Ländern – beispielsweise Großbritannien. Um die Digitalisierung voranzubringen, fordert der Bitkom eine neue Digitalstrategie, klare Gesetzesvorgaben und niedrigere Energiepreise.