Stabile Geschäftslage in der Digitalwirtschaft
Die Geschäfte in der Digitalbranche sind weiterhin deutlich besser als in der gesamten Wirtschaft. Aus Sicht des neuen Bitkom-Präsidenten Dr. Ralf Wintergerst können sich die Digital-Unternehmen in einem schwierigen Umfeld behaupten. Wintergerst ist seit 20. Juni neuer Präsident des Digitalverbands Bitkom und Nachfolger von Achim Berg.
Bitkom ermittelt Stimmung in der Digitalwirtschaft
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Laut Erhebungen des Bitkom und des ifo-Instituts laufen die Geschäfte in der Digitalwirtschaft weiterhin deutlich besser als in der Gesamtwirtschaft. Die aktuelle Geschäftslage der IT- und Telekommunikationsunternehmen ist derzeit klar positiv und liegt im Juli mit 30,0 Punkten 0,9 Punkte höher als noch im Juni. Die Geschäftserwartungen für den weiteren Jahresverlauf sind allerdings noch nicht wieder über der Nulllinie. Sie liegen aktuell bei -4,6 Punkten, nach -4,0 Punkten im Juni. Das zeigt der Bitkom-ifo-Digitalindex. Der Index bildet die aktuelle Geschäftslage und die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate ab und berechnet daraus das Geschäftsklima. Das Geschäftsklima liegt nun bei 12 Punkten, nach 11,9 Punkten im Juni. »Die Unternehmen der Bitkom-Branche behaupten sich in einem schwierigen Umfeld und zeigen sich weit überwiegend krisenfest«, sagt der neue Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. Dies könne man auch an der Beschäftigtenentwicklung ablesen. Die Bitkom-Branche schaffe in diesem Jahr in Deutschland rund 12.000 neue Jobs. Ob allerdings die positiven Prognosen eingehalten werden können, die der Bitkom noch Anfang des Jahres traf, bleibt abzuwarten.
Negatives Geschäftsklima in der Gesamtwirtschaft
Anders als in der Digitalwirtschaft weist das ifo-Institut für die Gesamtwirtschaft ein Geschäftsklima aus, das mit -9,1 Punkten weiterhin sehr deutlich im negativen Bereich bleibt. Die Geschäftslage wird dabei mit 8,1 Punkten deutlich schlechter als im Vormonat beurteilt, als sie bei 13,5 Punkten lag. Auch die Geschäftserwartungen in der Gesamtwirtschaft bleiben im Minus und lagen im Juli bei -25,0 Punkten nach -24,3 Punkten im Juni.
Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juli auf 87,3 Punkte gefallen, nach 88,6 Punkten im Juni. Dies ist der dritte Rückgang in Folge. Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften merklich unzufriedener. Auch die Erwartungen gaben erneut nach.
Branchensicht auf verarbeitendes Gewerbe
Im Verarbeitenden Gewerbe sank der Geschäftsklimaindex von -9,7 im Juni auf -14,2. Treiber der Entwicklung waren deutlich schlechtere Bewertungen der aktuellen Lage. Zudem fielen die Erwartungen pessimistischer aus. Die Unternehmen erhalten immer weniger neue Aufträge. Die Kapazitätsauslastung sank um 1,4 Prozentpunkte auf 83,0 Prozent. Sie lag damit erstmals seit mehr als zwei Jahren unter ihrem langfristigen Mittelwert von 83,6 Prozent.
Blick auf die Bereiche Dienstleistung, Handel und Bau
Im Dienstleistungssektor hat der Index von 2,7 im Vormonat auf 0,9 nachgegeben. Die Dienstleister waren merklich weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Jedoch waren ihre Erwartungen für die kommenden Monate etwas weniger pessimistisch.
Im Handel hat sich das Geschäftsklima von -20,2 auf -23,7 verschlechtert. Insbesondere der Ausblick verdüsterte sich. Auch ihre laufenden Geschäfte bewerteten die Händler schlechter.
Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator mit -24,0 auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010 gesunken. Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Lage nahm merklich zu. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate war pessimistischer.
Neuer Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst
Seit 20. Juni dieses Jahres ist Dr. Ralf Wintergerst neuer Präsident des Digitalverbands Bitkom und folgt auf Achim Berg, der die maximal möglichen drei Amtszeiten erreicht hat. Wintergerst wird in den kommenden beiden Jahren für die gut 2.200 Mitglieder des Bitkom mit ihren in Deutschland mehr als zwei Millionen Beschäftigten sprechen.
Bereits seit 2019 übernimmt Wintergerst im Bitkom Verantwortung und vertritt im Präsidium als Vorsitzender der Geschäftsführung und Group CEO die Giesecke+Devrient GmbH, ein weltweit tätiger Konzern für Sicherheitstechnologien. Darüber hinaus ist er als Vorsitzender des Beirats der Allianz für Cyber-Sicherheit aktiv. Wintergerst hat Betriebswirtschaftslehre studiert, hält zudem zwei Masterabschlüsse in den Fachgebieten Management und PPW (Politik Philosophie Wirtschaft) und hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema Corporate Governance und Unternehmensführung promoviert.
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