Yammer und Azure beflügeln »Eurovision Song Contest 2015«
Wenn Ann Sophie ihren Song für Deutschland am kommenden 23. Mai 2015 in Wien zum Besten gibt, hängt vieles von Microsoft ab. Denn die Softwarefirma liefert praktisch die gesamte IT fürs Voting, für die Zusammenarbeit der ESC-Teams, und für die Videos im Internet. Eine Microsoft-App, die in der »Azure Media Services«-Cloud verankert ist, soll alle Votes sicher verarbeiten. Der »Eurovision Song Contest 2015« (ESC) feiert dieses Jahr 60. Geburtstag, und findet vom 19. bis 23. Mai 2015 in Wien statt.
Für die Zusammenarbeit und den Datenaustausch zwischen Produktionsteams, Delegierten, TV-Anstalten und Teilnehmerländern setzt der ESC auf Yammer, Microsofts Social-Network für Unternehmen. Zusammen mit der Azure-Cloud bildet Yammer damit die Säulen in der länder- und plattformübergreifenden Zusammenarbeit. Der 60. ESC in Wien wird gemeinsam vom Österreichischen Rundfunk (ORF) und der European Broadcasting Union (EBU) organisiert. Am Finale am 23. Mai in Wien nehmen Künstler aus 40 Ländern teil, darunter zum ersten Mal auch Musiker aus Australien.
Yammer vernetzt die ESC-Mitarbeiter
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Für die Organisation eines Events wie des ESC ist die Kommunikation mit sehr vielen Menschen und das Teilen von Inhalten über Ländergrenzen hinweg absolut erfolgskritisch. »Menschen aus ganz Europa und in diesem Jahr auch aus Australien sind für den Erfolg des Eurovision Song Contest verantwortlich. Dabei hilft ihnen Yammer, das jeder bedienen kann, das auf jedem Gerät läuft und sie bei ihrer Arbeit intuitiv unterstützt«, sagt Dr. Thorsten Hübschen, bei Microsoft Deutschland für das Office-Geschäft verantwortlich.
Der Microsoft-Manager betont die Bedeutung von Kommunikationslösungen für das Gelingen der Zusammenarbeit zwischen 40 Ländern und mehr als tausend an der Organisation beteiligten Mitarbeitern: »Mit Yammer teilen die ESC-Mitarbeiter Informationen einfach und sicher, und tauschen sich über ihre Aufgaben und den Fortschritt der Vorbereitungen aus. Über Yammer können sie alles teilen – vom Video-Stream bei den Proben über Termine für Ankunftszeiten der Teilnehmer bis zum aktuellen ‚Call-Sheet’, in dem man sieht, wann wer wo gebraucht wird.«
Yammer hält die Call-Sheets ständig aktuell
Das Besondere an den aus Filmproduktionen bekannten Call-Sheets ist, dass sie nicht mehr ausgedruckt werden, weil sie meist schon veraltet sind, wenn man sie dann in der Hand hält. Besser ist es, sie immer aktuell auf Yammer und damit auf jedem (mobilen) Gerät vorzuhalten: Änderungen im Tagesablauf, aber auch sicherheitsrelevante Mitteilungen übermittelt das Social-Network in kürzester Zeit über Push-Notifications an die Mitarbeiter aus den Produktionsteams. Mit der papierlosen Übermittlung aktueller Aufgaben und Informationen hilft Yammer auch dabei, aus dem ESC das vom Veranstalter gewünschte »Green-Event« zu machen.
Die Vielfalt und Dynamik von Yammer zeigt sich darin, dass auf der Plattform unterschiedliche Informationen ihren Platz haben – vom Fahrplan des Wiener Nahverkehrs über die Diensteinteilungen bis hin zu Lokaltipps und Infos zu Side-Events –, mit all den Funktionen, die die Menschen aus anderen sozialen Netzwerken kennen und schätzen. Für die Kommunikation mit Yammer seien keine Zusatztools nötig, um zum Beispiel Dokumente zu öffnen oder zu teilen. »Wer Communities bei der Arbeit sehen will, sieht das bei Yammer«, sagt Philip Lauda vom ORF-Produktionsteam. »Wir wachsen innerhalb weniger Wochen von 20 auf 800 Benutzer. Das geht nur mit einer Kulturtechnik, die jeder kennt.«
Erstmals eine Social-Media-Plattform wie Yammer zur internen Kommunikation beim ESC
Im Unterschied zu den meist öffentlichen Kommunikationen im Social-Web findet die Zusammenarbeit bei Yammer in einem geschlossenen, abgesicherten Netz statt. Damit werden laut Microsoft alle Anforderungen an Compliance-gerechte Kommunikation und Kollaboration erfüllt.
Vor einem Jahr beim ESC in Kopenhagen war das noch ganz anders. Da lief die Kommunikation noch über E-Mail und Blogs, was die Sicherheit und die Gestaltungsmöglichkeiten deutlich einschränkte. Das hat sich nun laut Dr. Hübschen geändert: »Mit Yammer stellen wir ein interaktives Kommunikationsnetzwerk als sicheren Cloud-Service zur Verfügung, das von einem Tag auf den anderen in Betrieb genommen werden kann.«
Yammer verbreitet sich auch beim ORF
Kein Wunder, dass sich Yammer, das ursprünglich nur für den Eurovision Song Contest gedacht war, »beim ORF mittlerweile mit einer Geschwindigkeit verbreitet, die uns selbst überrascht«, erklärt Stefan Wöber, Head of Production beim österreichischen Rundfunk. »Es unterstreicht unser Bestreben, Lösungen so zu entwickeln und bereitzustellen, dass sie nachhaltig und weiter verwendbar sind.«
Dafür steht auch die Cloud-basierte Video-Sharing-Plattform, die nicht nur den in die Jahre gekommenen ftp-basierten Ansatz ablöst, der noch 2014 in Kopenhagen eingesetzt wurde. Mit ihr schlägt der ORF nach Ansicht von Microsoft auch eine Brücke in seine eigene Zukunft.
Videos auf der ESC-Homepage kommen von der Azure-Cloud, aufbereitet für jedes Gerät
Das Herzstück dieser Cloud-Lösung bilden die Azure Media Services. Sie übernehmen das Encoding beim Hochladen der Videos und stellen dem Benutzer automatisch die Qualität bereit, die zur Bandbreite seines Zugriffs passt. Was auf den ersten Blick einfach und von den erwarteten Zugriffen der Delegierten in den Ländern her überschaubar wirkt, zeigt seine Stärken bei näherem Hinsehen: Die Plattform gilt als absolut ausfallsicher, und ist redundant auf die Microsoft-Rechenzentren in Amsterdam und Dublin verteilt; sie skaliert automatisch, übernimmt das intelligente Backup der Daten, überwacht die Antwortzeiten, koordiniert den Traffic und schützt die Website auch vor sogenannten Denial-of-Service-Attacken (DoS), die versuchen, Webseiten über Millionen simultaner Zugriffe lahmzulegen. Gleichzeitig stellt sie die Videos über HTML5 so bereit, dass sie von jedem gängigen Gerät aus geöffnet werden können.
»Die Funktionalität, die der ORF hier von Microsoft bekommt, basiert komplett auf unserer Cloud-Plattform als ‚Platform-as-a-Service’-Angebot«, erläutert Dr. Hübschen. »Für unsere Kunden bedeutet das, dass sie sich technisch um nichts kümmern müssen, weil Microsoft das für Sie übernimmt.«
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