Deutsche eID-Infrastruktur-Projektpartner sehen sich im Zeitplan

Das sind die anvisierten Vorteile der eIDAS-Verordnung (Bild/Quelle: Bundesdruckerei)

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Das sind die anvisierten Vorteile der eIDAS-Verordnung (Bild/Quelle: Bundesdruckerei)

Verlässliches E-Government in Deutschland soll nicht mehr an der deutschen Staatsgrenze enden. Das ist das Ziel der eIDAS-Verordnung, mit der die Europäische Union (EU) eine europaweite Nutzung anstrebt. Die deutschen Projektpartner, die die zugrundliegende eID-Infrastruktur umsetzen, sehen sich gut im Zeitplan. Ergebnis des am 30. November in diesem Jahr endenden Projektes wird sein, dass die deutschen eID-Server eIDAS-fähig sind und Erweiterungen bzw. Befähigungen für eID-Anwendungen, Bürgerdienste und Servicekonten realisiert wurden. Damit werden die deutschen eID-Angebote künftig auch von Europäern mit anderen elektronischen Identitäten genutzt werden können.

Im Rahmen der »Strategie Europa 2020« unterstützt die EU mit der »Connecting Europe Facility« (CEF) Vorhaben von gemeinsamem Interesse für transeuropäische Netze. In Abstimmung mit dem Bundesinnenministerium haben sich acht deutsche Projektpartner um eine Co-Finanzierung beworben, um die deutsche eID-Infrastruktur, die auf der Nutzung der eID-Funktion des Personalausweises basiert, gemäß der eIDAS-Verordnung für eine europaweite Nutzung zu öffnen. Das Konsortium – bestehend aus Hochschule Harz, HSH Kommunalsoftware, Sixform, AKDB, Bundesdruckerei, OpenLimit, MTG und Governikus als Projektkoordinator – ist sich sicher, im Laufe der kommenden Monate im Projekt TREATS (TRans-European AuThentication Services) auf Basis konkreter Anwendungsfälle die Interoperabilität zu europäischen eID-Infrastrukturen herbeiführen zu können.

Das sind die einzelnen Projekte zur Umsetzung von eID-Anwendungen

► An der Hochschule Harz verfolgt Projektleiter Prof. Dr. Hermann Strack mit seinem Projektteam das Ziel, bereits vorhandene eID-Anwendungen für Studierende, Bewerber, Mitarbeiter und Kooperationspartner für den europäischen Zugang entsprechend der eIDAS-Verordnung zu erweitern.
► Das Teilprojekt der HSH Kommunalsoftware beinhaltet die Anpassung der E-Government-Anwendung »Online-Meldebescheinigung« an europäische eID-Systeme, so dass künftig auch EU-Bürger eine Meldebescheinigung online beantragen können.
Sixform greift im Rahmen des Projektes beispielhaft die länderübergreifende An-/Ab- und Ummeldung von Gewerben auf. Die Umsetzung erfolgt mit einem intelligenten PDF-Formular für medienbruchfreie Vorgangsbearbeitung nach den Regularien der IT-Planungsratsanwendung FIM (Föderales Informationsmanagement).
► Die AKDB setzt die eID-Funktion zur Authentifizierung im Servicekonto des Bürgerservice-Portals des Freistaats Bayern (»BayernPortal«) ein. Im Projektverlauf will die AKDB Prozesse für das Einlesen unterschiedlicher nationaler eIDs und für das Speichern der Daten im Servicekonto entwickeln. Dabei werden die entsprechenden Vertrauensniveaus berücksichtigt und die Verarbeitung der verschiedenen Datensätze durch die Fachdienste sichergestellt.
► Die deutschen eID-Server-Hersteller OpenLimit, MTG und Governikus werden im Rahmen des Projektes den von der EU-Kommission bereitgestellten eIDAS-Connector implementieren bzw. ihre Server um eIDAS-Fähigkeiten erweitern mit dem Ziel, die Server auf die europaweite Nutzung vorzubereiten.
► Die Bundesdruckerei wird ihren eID-Service um eIDAS-konforme Dienste erweitern. In einem ersten Schritt soll ein hoheitliches ID-Dokument eines EU-Mitgliedsstaats über den Service der Bundesdruckerei authentisiert werden. Für einen ausländischen EU-Bürger werde die Online-Beantragung einer Meldebescheinigung realisiert. Damit wird die technische Grundlage für eine EU-weite Nutzung von eGovernment-Angeboten geschaffen.

Im Juni 2017 ist eine Informationsveranstaltung aller Projektpartner bei der Hochschule Harz in Wernigerode geplant, um die bis dahin erzielten Projekterfolge und Projektziele vorzustellen.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer