Gartner Magic Quadrant für Content Services Platforms

Magic Quadrant für Content Services Platforms (CSPs) von Gartner (Bild: Gartner)

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Magic Quadrant für Content Services Platforms (CSPs) von Gartner (Bild: Gartner)

Das IT-Marktforschungsunternehmen Gartner hat den neuen Magic Quadrant für Content Services Platforms (CSPs) vorgestellt, der Anbieter aus dem Bereich Enterprise Content Management (ECM) enthält. In CSPs sieht Gartner eine Reihe von Services und Microservices, die in einer integrierten Produktsuite eingebettet sind und gemeinsame Schnittstellen und Repositories teilen, um verschiedenste digitale Inhalte in einem Unternehmen auf unterschiedliche Art und Weise zu nutzen. Funktional müssen CSPs nach Ansicht von Gartner in der Lage sein, Inhalte digital zu erfassen, also den Scanprozess inklusive Zeichenerkennung (OCR) zu unterstützen und digitale Inhalte und damit verbundene Metadaten zu verwalten und für User administrierbar zu machen. Ferner müssen sie in der Lage sein, digitalisierte Geschäftsprozesse durch Business Process Management und digitale Arbeitsplätze zu unterstützen.

Voraussetzungen für die Erfassung im Magic Quadrant

Damit Garnter Unternehmen im Magic Quadrant CSP erfasst, ist es neben den funktionalen Voraussetzungen erforderlich, dass sie unter anderem in mindestens zwei Weltregionen eine gute geografische Abdeckung vorweisen, mindestens 20 Millionen Umsatz im CSP-Produktbereich erzielen und eine entsprechende Kunden- und Anwenderanzahl besitzen. Gartner weist darauf hin, dass das CSP-Anbieterfeld noch weit größer ist und viele Unternehmen enthält, die nicht die hier geforderte Größe und/oder Produktvielfalt besitzen.

Im Leaders-Quadranten siedelt Gartner Anbieter an, die alle Kriterien spielend erfüllen können. Sie müssen eine große Produktpalette besitzen, unterschiedliche vertikale Branchen bedienen können und guten Kundensupport in unterschiedlichen Regionen bieten. Neben OpenText, Hyland und Microsoft sieht Gartner hier in diesem Jahr auch wieder IBM. Die Produktvielfalt ist für Kunden aufgrund der Lösungsmöglichkeiten einerseits gut, andererseits mitunter auch verwirrend, sich im Portfolio zurecht zu finden.

Docuware, Fabasoft, M-Files und SER als europäische CSP-Vertreter

Als Vertreter der Challenger, die über eine stabile Produktsuite verfügen aber nicht so visionär und weltweit verbreitet wie Leader sind, stuft Gartner beispielsweise den Bonner Hersteller SER mit seiner Lösung »Doxis4« ein. Innovationen erzielt SER aus eigener Kraft, weshalb die Innovationsgeschwindigkeit nach Meinung von Gartner teilweise hinter Anbietern hinterherhinkt, die neue Technologien über Firmen-Akquisitionen zukaufen. So ist SER gerade dabei, fortgeschrittene Analyse- und Künstliche-Intelligenz-Funktionen zu integrieren.

Mit dieser Platzierung verbesserte SER zum zweiten Mal innerhalb von zwei Jahren die Position innerhalb des Quadranten. Zur jetzigen Platzierung im Challenger-Quadrant trugen neben der guten Einschätzung des Produkts auch hohe Kundenbewertungen bei. Alle Kunden, die Gartner für den MQ befragt hat und die Doxis4 im Rahmen der »Gartner Peer Insights« bewertet haben, empfehlen die Lösung uneingeschränkt weiter.

In den Visionär-Quadranten gliedert Gartner unter anderem das aus Finnland stammende Unternehmen M-Files ein. Zusätzlich zur Unterstützung von Software as a Service (SaaS) als Public-Cloud-Angebot, bietet M-Files für seine Plattform auch eine Einzelnutzerlizenz, die sowohl für die Cloud- als auch für die On-premises-Lösung gültig ist. Größere Unternehmen sollten laut Gartner auf die Skalierbarkeit von M-Files achten, da das Unternehmen bislang vorwiegend kleine und mittelständische Unternehmen bedient. Außerdem seien vertikale Lösungen nicht stark ausgeprägt.

Die im deutschsprachigen Raum bekannten Anbieter DocuWare und Fabasoft siedelt Gartner im Bereich der Nischenplayer an. Fabasoft bescheinigt das Marktforschungsunternehmen kurze Implementierungszeiten bei Appliance-Lösungen. Die Fokussierung des Herstellers darauf gehe aber etwas zu Lasten der Innovationskraft. Docuware wird ähnlich eingeschätzt, wobei die Bereitstellung hier als Cloud-Lösung vorangetrieben wird.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.