HPE kauft Juniper für 14 Milliarden Dollar
Verdoppelung des Netzwerkgeschäfts
Durch die Übernahme von Juniper Networks soll sich das Netzwerkgeschäft von HPE voraussichtlich verdoppeln. Ein Ziel ist, die Marktführerschaft im Bereich Netzwerke Cisco streitig zu machen. Laut HPE steigert die explosionsartige Zunahme von KI und hybriden Cloud-basierten Geschäften die Nachfrage nach Lösungen, die Unternehmensdaten von Endgeräten bis zur Cloud verbinden. Durch ihre Edge-to-Cloud-Strategie und dem komplementären Portfolio von Juniper will HPE Unternehmen jeder Größe Lösungen für solch zunehmend komplexere Konnektivitätsanforderungen liefern.
Hohe Erwartungen ruhen auf Junipers KI-Produkten und -Know-how wie beispielsweise der »Juniper Mist Cloud« mit Microservices-Cloud-Architektur, welche mit »HPE Aruba Networking« und der eigens entwickelten »HPE AI Interconnect Fabric« kombiniert werden soll.
HPE verkaufte Softwaresparte
Interessant ist, dass HPE einen Großteil seines Softwarebereichs inklusive KI- und Data Analytics-Produkten 2016 an Micro Focus verkaufte, welches 2022/2023 von Opentext übernommen wurde. Die einstige Data-Analytics-Plattform »IDOL« von HPE war eines der ersten Produkte, das Opentext integrierte und mit eigenen Lösungen kombinierte.
Nach Abschluss der Transaktion wird der CEO von Juniper, Rami Rahim, das kombinierte HPE Networking-Geschäft leiten und an den Präsidenten und CEO von HPE, Antonio Neri, berichten. »Die Übernahme von Juniper durch HPE stellt einen wichtigen Wendepunkt in der Branche dar und wird die Dynamik im Netzwerkmarkt verändern sowie Kunden und Partnern eine neue Alternative bieten, die ihren höchsten Ansprüchen gerecht wird«, so Neri, der zudem hofft: »Diese Transaktion wird die Position von HPE an der Schnittstelle der sich beschleunigenden Makro-AI-Trends stärken, unseren gesamten adressierbaren Markt erweitern und Innovation für Kunden vorantreiben, indem wir helfen, die KI-native und Cloud-native Welt zu überbrücken und Wert für unsere Aktionäre zu generieren.«
Finanzielle Auswirkungen des Deals
HPE rechnet damit, dass das neue Netzwerksegment von ca. 18 Prozent des gesamten HPE-Umsatzes ab dem Geschäftsjahr 2023 auf etwa 31 Prozent steigen und mehr als 56 Prozent des gesamten Betriebsergebnisses von HPE ausmachen soll.
Gemäß den Bedingungen der Vereinbarung, die einstimmig von den Verwaltungsräten von HPE und Juniper genehmigt wurden, erhalten die Juniper-Aktionäre nach Abschluss der Transaktion 40 Dollar pro Aktie in bar. Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von etwa 32 Prozent auf den unbeeinflussten Schlusskurs der Juniper-Stammaktien am 8. Januar 2024, dem letzten vollen Handelstag vor den Medienberichten über eine mögliche Transaktion.
Die Transaktion soll Ende des Kalenderjahres 2024 oder Anfang des Kalenderjahres 2025 abgeschlossen werden – vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden, der Genehmigung der Transaktion durch die Juniper-Aktionäre und der anderen üblichen Abschlussbedingungen.
Es wird erwartet, dass durch den Zusammenschluss operative Effizienzsteigerungen und jährliche Kostensynergien in Höhe von 450 Millionen US-Dollar innerhalb von 36 Monaten nach Abschluss der Transaktion eintreten.
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