ISO-Standard PDF 2.0 nach langer Bearbeitung nun veröffentlicht

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Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat für das plattformunabhängige Dateiformat PDF die Standardversion PDF 2.0 veröffentlicht. Erstmals präsentierte Adobe 1993 das PDF-Format, das seitdem frei verfügbar ist. Der Standard PDF 2.0 mit der Nummer ISO 32000-2 enthält neue Funktionen, die zum Teil schon in Acrobat-Software zur Verfügung stehen. Zudem wurden weitere Funktionen aus den bestehenden Standards PDF/X, PDF/A und PDF/VT in PDF 2.0 zusammengeführt. PDF 2.0 ist das Ergebnis einer langjährigen Arbeit von etwa 30 Experten aus aller Welt, die einige veraltete Funktionen auch ausmusterten. Mehrere wichtige Abschnitte, beispielsweise zu digitalen Signaturen, Metadaten und Tagged-PDF, haben sie vollständig überarbeitet.

PDF 2.0 liefert bessere Unterstützung für Multimediainhalte

Neu ist beispielsweise die Unterstützung von »Rich Media Annotations«, wie Sprach- und Videokommentare. Damit können Multimedia-Inhalte wie Audio und Video in Rich-Media-Anmerkungen gespeichert und mit Aktionen vom Typ »Rich Media Execute« abgespielt werden. Rich-Media-Anmerkungen unterstützen die Interaktion und Kombination von Audio, Video und 3D-Modellen.

»Mit PDF 2.0 hat sich die PDF-Spezifikation bedeutend weiterentwickelt«, sagt Duff Johnson, ISO-32000-Projektleiter und Executive Director der PDF Association. »Fast jede Klausel des Dokuments wurde verbessert, so dass Entwickler ihre vorhandenen Funktionen darauf anpassen können. Die neuen Features ermöglichen vor allem bessere dokumentenbasierte Prozesse mit dem PDF-Format. Wir gehen davon aus, dass PDF 2.0 weltweit zu Entwicklungen neuer Anwendungen für das Portable Document Format in vielen verschiedenen Bereichen führen wird.«

Weitere Neuerungen in PDF 2.0

Ebenfalls neu in PDF 2.0 ist die Unterstützung für 3D-Modelle im PRC-Format, während die Unterstützung für 3D-Modelle im U3D-Format bereits in PDF 1.7 realisiert ist. Außerdem wurde die Passage rund um barrierefreie PDFs vollständig überarbeitet. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Unterstützung von Namespaces, womit die Darstellung mathematischer Formeln per »MathML« oder Hinweise zur Aussprache integriert werden können. Ferner wurden Funktionen im Hinblick auf die Nutzung digitaler Signaturen in PDF 2.0 modernisiert und damit an aktuelle Entwicklungen wie PAdES (PDF Advanced Electronic Signatures) angepasst.

PDF 2.0 abwärtskompatibel zu PDF 1.7 und den vorherigen Spezifikationen von Adobe.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.