Marktstudie zur E-Rechnung

Das Schweizer Unternehmen Billentis hat eine internationale Marktstudie zur elektronischen Rechnungsbearbeitung veröffentlicht, in der es um die Verbreitung, Formen und Einsparpotenziale von elektronischen Rechnungen (E-Rechnungen, e-invoicing oder ebilling) geht. Ziel der Studie ist, Rechnungssteller und –empfänger zu unterstützen, teure papiergebunden Abläufe zur Rechnungsbearbeitung durch elektronische Prozesse zu ersetzen.

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Seit Mitte 2012 ist es keine Kunst, Rechnungen, die in Deutschland zum Vorsteuerabzug berechtigen, auf einfachem Weg elektronisch zu versenden. Hierzu genügt es, die Rechnung im PDF-Format per E-Mail zu verschicken und gewisse Formalien wie bei der Papierrechnung zu beachten, sowie Authentizität und Integrität sicherzustellen. Damit sparen sich Unternehmen schon mal die Portokosten.

Automatische Rechnungsverarbeitung spart Kosten

Jedoch wächst das Einsparpotenzial erheblich, wenn die Rechnungsbearbeitung automatisiert wird. Laut dem Autor der Billentis-Studie Bruno Koch ermöglichen Verarbeitungsprozesse mit der E-Rechnung im Vergleich zu papierbasierten Verfahren Kostensenkungen von 50 bis 80 Prozent. Entsprechende E-Invoicing-Netzwerke- und Softwarelösungen gibt es von zahlreichen Anbietern wie MACH Software, neopost, Docuware, Optimal Systems und d.velop. Diese Lösungen berücksichtigen verschiedene Formate und sorgen dafür, dass die Inhalte aus den elektronischen Rechnungen extrahiert und verarbeitet werden können.

Eine Milliarde E-Rechnungen in Deutschland

Laut der Studie werden in Deutschland in diesem Jahr über eine Milliarde Rechnungen elektronisch ausgetauscht. Insgesamt liegt das Rechnungsaufkommen zwischen sechs und sieben Milliarden Rechnungen. Knapp 400 Millionen Rechnungen verschicken Telekommunikationsunternehmen, Finanzdienstleister und Energieversorger an Konsumenten. Unternehmen und Verwaltungen empfangen über 700 Millionen elektronische Rechnungen.

Deutscher Rechnungsstandard ZUGFeRD

38 Datenstandards für E-Rechnungen ermittelte das Forum elektronische Rechnungen Deutschland (FeRD) plus verschiedenen proprietären Standards. Unter der Bezeichnung ZUGFeRD fördert FeRD seit letztem Jahr einen von ihm entwickelten Standard. Eine auf ZUGFeRD basierende Rechnung enthält neben dem visualisierbaren Bildteil (PDF) auch strukturierte eingebettete Strukturdaten (XML) für die automatisierte Weiterbearbeitung.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.