Hyland schließt Kauf des Mitbewerbers Alfresco ab

Bill Priemer, CEO von Hyland, will Alfresco ähnnlich wie Perceptive eingliedern (Bild: Hyland)

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Bill Priemer, CEO von Hyland, will Alfresco ähnnlich wie Perceptive eingliedern (Bild: Hyland)

Rund sechs Wochen nach der Bekanntgabe des geplanten Deals kann Hyland die Übernahme von Alfresco nun abschließen. Damit gehört das gesamte Alfresco-Geschäft, einschließlich aller Technologien und Produkte, zu Hyland. Die Lösungen von Alfresco sollen das Content-Services-Angebot von Hyland ergänzen und mit der Open-Source-Community neue Quellen für zukünftige Produktinnovationen bieten. Zudem hofft der US-Anbieter gerade in Europa seine globale Präsenz mit zusätzlichen Kunden und branchenerfahrenen Partnern und Mitarbeitern zu erweitern. Allerdings war es zumindest in Deutschland in den letzten zwei Jahren relativ ruhig um Alfresco geworden. »Wir freuen uns sehr, unsere neuen Kunden, Mitarbeiter und Partner in der Hyland-Community willkommen zu heißen«, so Bill Priemer, Präsident und CEO von Hyland. »Wir sind bestrebt, die Hyland-Kultur der Unterstützung, Zusammenarbeit und Innovation auszudehnen und nachhaltige Beziehungen aufzubauen. Unsere Integrationsstrategie wird den vollen Support der Alfresco-Lösungen sicherstellen, so dass Unternehmen maximalen Nutzen aus ihren Digitalisierungsinvestitionen ziehen können.«

Parallelen zur Übernahme von Perceptive

Auf der Anfang Oktober online veranstalteten Konferenz von Hyland teilte Priemer bereits mit, dass die Übernahme ähnlich verlaufen soll wie bei Perceptive – einem ehemaligen Unternehmensbereich von Lexmark, den Hyland vor drei Jahren erwarb. Unter dem Dach von Perceptive gruppierte Lexmark etwa zehn Softwareunternehmen, die der Druckerspezialist in den letzten Jahren übernommen hatte, worunter sich auch das in Berlin ansässige ECM-Unternehmen Saperion mit dem gleichnamigen Produkt befand. Das ECM-System Saperion führt Hyland tatsächlich noch weiter und gleicht es in der Architektur an die Onbase-Plattform von Hyland an. Ziel ist, Kunden von beiden Seiten die gleichen neuentwickelten Lösungen und Apps zur Verfügung zu stellen.

So ist es laut Priemer nun auch bei Alfresco vorgesehen: »Die Alfresco-Plattform wird bei Hyland weiterwachsen und den sich weiterentwickelnden Geschäftsanforderungen der Kunden gerecht werden. Alfresco-Kunden können sich darauf verlassen, dass sie ihre Alfresco-Lösungen, On-Premises oder aus der Cloud, weiter nutzen und erweitern können.«

Weiterentwicklung der Alfresco-Plattform

Künftige Alfresco-Versionen sollen es Kunden ermöglichen, Bereiche des Hyland-Portfolios nahtlos zu nutzen. Dazu gehören die Cloud-basierte Hyland Experience Platform (HxP) und die neu entwickelte HxP-Komponenten, wie Hyland Experience Capture, die Hyland ebenfalls im Rahmen der Konferenz vorstellte.

Da bei Perceptive die Integration wohl gelungen ist, stehen die Chancen für die Alfresco-Kunden ebenfalls nicht schlecht, dass dies gut geht. Die Vorzeichen sind recht ähnlich: Alfresco war bereits länger als Übernahmekandidat gehandelt worden, weshalb die Aktivitäten des Unternehmens ähnlich wie bei Perceptive vor der Übernahme durch Hyland relativ heruntergefahren waren. Neu bei Alfresco ist aber nun, die Open-Source-Kultur in das traditionelle Softwaregeschäft Hylands aufzunehmen.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.