Studie untersucht Potenzial von »Content Intelligence«
Forrester Consulting hat im Auftrag von Hyland untersucht, wie Unternehmen KI und Machine Learning zusammen mit ECM-Systemen nutzen. Zwar haben viele Entscheider die Bedeutung von KI im Content Management erkannt, 65 Prozent der Unternehmen sehen unstrukturierte Daten bisher noch als »weitgehend ungenutzte Chance für Content Intelligence«.

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Die Zahlen zeigen deutlich: Über alle abgefragten Nutzungsszenarien hinweg nutzen aktuell zwar erst ein kleiner Teil der Unternehmen KI zusammen mit ECM – aber ein Drittel bis über die Hälfte arbeiten derzeit an Pilotprojekten, wie sie das künftig umfassender tun können (Grafik: Forrester Consulting)
»Content Intelligence« soll aktive Nutzung von ECM-Daten ermöglichen
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»Content Intelligence« umfasst in der Definition von Forrester »den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie KI und Machine Learning, die automatisierte Analyse von Daten sowie die Generierung geschäftsrelevanter Erkenntnisse zur Verbesserung der Entscheidungsfindung, Content-Qualität und Workflows«. In der sechsten Ausgabe der »Content Services Pulse Study«, die Forrester Consulting im Auftrag von Hyland durchgeführt hat, geht es darum, wie sich das klassische Enterprise Content Management (ECM) verändert hat, wie sich seine strategische Bedeutung für Unternehmen gewandelt hat und wie mit KI der Weg hin zu »Content Intelligence« geht.
»KI hat eine neue Phase in der ECM-Evolution eingeläutet: Statt sich primär auf Archivierung und Backoffice-Prozesse zu konzentrieren, möchten Unternehmen unstrukturierte Daten wie Dokumente, Videos, Bilder oder E-Mails zunehmend strategisch nutzen und setzen dabei verstärkt auf KI-gestützte Analysen, Automatisierung und Content Intelligence«, fasst Hyland in einem Kommentar die Studienergebnisse zusammen.
Großes Interesse an KI für ECM-Szenarien
Zum Beispiel gaben 60 Prozent der Unternehmen an, dass ihr Ziel nicht mehr nur das bloße Management ihrer Inhalte ist, sondern die aktive Nutzung dieser Daten für intelligente Anwendungsszenarien. 84 Prozent der Entscheidungsträger sehen »die Optimierung der Customer Experience« und 58 Prozent generell »Innovation« als die treibenden Kräfte ihrer aktuellen ECM-Strategie.

»Viele Unternehmen schöpfen das Potenzial unstrukturierter Daten noch nicht aus. Um den Rückstand aufzuholen, braucht es eine klare Content-Intelligence-Strategie, KI-gestützte Technologien und eine stärkere Integration in bestehende Prozesse«, kommentiert Heinz Wietfeld, Director bei Hyland, die Ergebnisse der Forrester-Umfrage zu Content Intelligence (Bild: Hyland)
64 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Content-Management-Strategie aufgrund von KI bereits deutlich angepasst. Gegenüber 2019 sei das ein Anstieg um 21 Prozentpunkte, stellt Forrester fest. Zudem erwarten (erstaunlicherweise nur) 74 Prozent der Befragten, dass KI künftig einen erheblichen Einfluss darauf haben wird, ob sie die Ziele erreichen, die sie mit ihrer ihre Content-Management-Strategie verfolgen.
43 Prozent der Unternehmen analysieren erste Daten, haben jedoch noch keine ausgereifte Strategie entwickelt. Ein Drittel (33 Prozent) nutzt extrahierte Daten erfolgreich für zusätzliche Erkenntnisse und 9 Prozent der Unternehmen setzen gewonnene Erkenntnisse aktiv ein, um Transformationen und Innovationen voranzutreiben.
22 Prozent extrahieren noch keine Daten für den Content-Intelligence-Einsatz oder extrahieren zwar Daten, nutzen sie jedoch nicht für sinnvolle Anwendungsfälle. »Wer jetzt in diese Bereiche investiert, kann Daten gezielt für bessere Entscheidungen und Innovationen nutzen«, betont Heinz Wietfeld, Director bei Hyland.
Content Intelligence hat für 60 Prozent der Unternehmen hohe Priorität
Die Studie zeigt die Weiterentwicklung des Enterprise Content Managements (ECM) hin zu einer strategischen Nutzung von Content Intelligence, die durch Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht wird. Während ECM früher primär für die strukturierte Ablage und Verwaltung von Unternehmensinhalten genutzt wurde, rückt nun die Fähigkeit in den Fokus, unstrukturierte Daten – wie Dokumente, PDFs, E-Mails und Bilder – intelligent zu analysieren und für Innovation, Effizienzsteigerung und bessere Kundenerlebnisse zu nutzen.
Die Studie zeigt, dass 60 Prozent der Unternehmen Content Intelligence als Priorität betrachten. Allerdings bestehen weiterhin Herausforderungen, insbesondere in der Integration bestehender Systeme, der Qualität und Governance von Inhalten sowie der Verfügbarkeit von Fachkräften mit den notwendigen KI-Kompetenzen. Unternehmen, die Content Intelligence erfolgreich einsetzen, profitieren den Studienergebnissen zufolge jedoch von effizienteren Entscheidungen, automatisierter Dokumentenanalyse, verbesserter Compliance und höherer Innovationskraft.
Wie besonders erfolgreiche Unternehmen die Aufgabe angehen
Content-Services-Plattformen spielen dabei laut Forrester eine Schlüsselrolle, da sie KI-gestützte Analysefunktionen mit Dokumentenmanagement und Sicherheitsmechanismen kombinieren. Besonders erfolgreiche Unternehmen – sogenannte »Shift Leader« – setzen demnach auf cloudbasierte, automatisierte Content-Management-Lösungen, die nicht nur Daten verwalten, sondern auch aktiv für Entscheidungsprozesse nutzen. Sie investieren verstärkt in Modernisierung, Benutzerfreundlichkeit und KI-gestützte Inhaltsanalysen.
Die Studie empfiehlt, sich an diesen Vorreitern zu orientieren, KI-gestützte Content-Services strategisch zu implementieren und die Belegschaft entsprechend weiterzubilden. Unternehmen sollten ihre bestehende IT-Infrastruktur anpassen, um Inhalte aus verschiedenen Silos zusammenzuführen und für KI-gestützte Analysen bereitzustellen. Dabei sei es entscheidend, Datenschutz- und Governance-Fragen vorausschauend anzugehen, um die Sicherheit und Compliance der Daten zu gewährleisten.
Letztlich mache KI-gestützte Content Intelligence Unternehmen nicht nur produktiver, sondern eröffne auch neue Geschäftsmöglichkeiten. »Unternehmen, die frühzeitig auf diese Entwicklungen setzen, können sich strategische Vorteile sichern und ihre Marktposition nachhaltig stärken«, so das Fazit. Die komplette Studie steht nach Registrierung mit E-Mail und Telefonnummer hier zum Download bereit.
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