Studie von Billentis zur Entwicklung von E-Invoicing

E-Invoice-Aufkommen im Unternehmens- und Behördenbereich (Bild: Billentis)

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E-Invoice-Aufkommen im Unternehmens- und Behördenbereich (Bild: Billentis)

Einen weltweiten Überblick über den E-Invoicing-Bereich gibt Branchenexperte Bruno Koch, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Billentis, in seinem kostenfrei erhältlichen Marktreport »The e-invoicing journey 2019-2025«. Der Bericht zielt darauf ab, sowohl Rechnungssteller als auch Rechnungsempfänger vom Austausch elektronischer Rechnungen zu überzeugen. Zunächst geht die Studie ausführlich auf den aktuellen Status Quo in den Weltregionen und auch einzelnen Ländern ein.

Weltweit soll die Zahl der Rechnungen 2019 550 Milliarden umfassen. Erstmals fließen in diese Berechnungen auch verlässliche Zahlen aus China ein, die bislang nicht vorlagen. Ungefähr die Hälfte der Rechnungen entfällt auf Waren und die andere Hälfte auf Dienstleistungen. Papierlos werden 2019 rund 10 Prozent der Rechnungen ausgetauscht. Das Marktvolumen für den elektronischen Austausch von Rechnungen beziffert die Studie 2019 auf 4,3 Milliarden Dollar gegenüber 3,3 Milliarden Euro 2017. Bis 2025 soll sich die Größe auf 18 Milliarden Dollar steigern.

Behörden und öffentliche Verwaltungen treiben E-Invoicing voran

Haupttreiber für eine weitere Verbreitung von elektronischen Rechnungen seien steuerliche Gründe, da Regierungen vor allem die Umgehung der Mehrwertsteuer durch Unternehmen vermeiden wollen. Hierfür richten sie wie in Italien sogenannte Clearance-Systeme ein, die Unternehmen für den Rechnungsaustausch nutzen müssen. Hinzu kommt, dass durch eine europäische Richtlinie sämtliche Verwaltungen und auch verwaltungsähnliche Einrichtungen in der EU bis spätestens 18. April 2020 in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen anzunehmen.

»Dadurch, dass Behörden nun auch bereit sind, E-Rechnungen zu empfangen, haben in der EU Lieferanten die Möglichkeit, ihre Rechnungen elektronisch an ihre Kunden im öffentlichen Sektor zu schicken. Der Effekt für den Massenmarkt ist gewaltig. Von fortgeschrittenen Ländern ist bekannt, dass rund 70 Prozent aller Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern Lieferanten für den öffentlichen Sektor auf Bundes-, Länder- und Gemeindeebene sind«, erklärt Koch gegenüber ECMguide.de. Behörden in 17 europäischen Ländern fordern bereits heute von ihren Lieferanten zwingend elektronische Rechnungen und die Zahl entsprechender Vorgaben steige rasch an. »Italien hat ihre E-Rechnungs-Vorschrift bereits auch auf Rechnungen zwischen Unternehmen ausgeweitet. Spanien und einige weitere Länder dürften bald folgen. Frankreich hat bekannt gegeben, dass sie dasselbe ab 2023 anstreben. Unternehmen werden gefordert, sich rasch auf neue gesetzliche Anforderungen einzustellen.«

Technologische Treiber für E-Invoicing

Große Bedeutung für zunehmendes E-Invoicing haben laut dem Studienautor Koch auch elektronische Entwicklungen wie Blockchain-Technologien, Cloud-Plattformen, Robotic Process Automation (RPA), Maschinelles Lernen (ML) und analytische Funktionen. So sind besonders RPA- und ML-Methoden in der Lage, die regelbasierten und sich ständig wiederholenden Vorgänge bei der Rechnungsbearbeitung zu automatisieren.

Koch empfiehlt bei der Umsetzung von E-Invoicing-Projekten, nicht nur auf die Rechnungsverarbeitung zu schauen, sondern auch auf die Digitalisierung anderer dokumentenbasierter Prozesse im Unternehmen.  Um heterogene Lösungen zu vermeiden, sollten die Akteure proaktiv und nicht reaktiv vorgehen. Wie Projekte konkret in der Praxis ablaufen könnten, schildert die Studie ebenfalls ausführlich in einem eigenen Kapitel auf 17 Seiten.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.