Gerücht: Konica Minolta könnte an Lexmark interessiert sein

Lexmark-Logo (Bild: Lexmark)

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Lexmark-Logo (Bild: Lexmark)

Das zweite und dritte Quartal verlief für den Drucker- und ECM-Spezialisten Lexmark nicht gerade berauschend. Trotz zahlreicher Übernahmen vor allem im Enterprise-Software-Segment (ES) – in diesem Geschäftsbereich hat Lexmark die Übernahmen von Softwarehäusern aus dem ECM-Umfeld zusammengesammelt – wollen sich einfach keine richtig steigenden Umsatz- und Gewinnzahlen einstellen.

Lexmark sucht deshalb seit der letzten Quartalsveröffentlichung offiziell nach »strategischen Alternativen«. Dies ist die diplomatische Umschreibung dafür, dass man sich gerne kaufen lassen würde. Allerhand Interessenten wurden seither in den US-Medien herumgereicht. Neben Konica Minolta waren dies unter anderem IBM und Fujitsu. Diese sollen nämlich auch an Kofax interessiert gewesen sein, bevor Kofax überraschend für eine Milliarde US-Dollar an Lexmark ging. Kofax-CEO Reynolds Bish ist seither verantwortlich für das Lexmark-ES-Geschäft, das momentan auf einen Jahrumsatz von 700 Millionen US-Dollar kommt.

Lexmark schockt mit Q2/2015-Ergebnissen

Lexmark-Börsenkurs hat sich vom Juli-Schock nicht mehr erholt (Bild/Quelle: Yahoo.com)

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Lexmark-Börsenkurs hat sich vom Juli-Schock nicht mehr erholt (Bild/Quelle: Yahoo.com)

Mit der Bekanntgabe der Ergebnisse zum zweiten Quartal 2015 schockte Lexmark die Börse. Man lag unter den Erwartungen, und der Ausblick war mehr als verhalten. Das rasierte den Lexmark-Börsenkurs um 20 Prozent an einem einzigen Tag. Aktuell liegt man immer noch rund 30 Prozent unter dem Kurshoch vom Juli. Die Marktkapitalisierung liegt bei mauen 1,92 Milliarden US-Dollar.

Und dabei spendierte man Milliarden für ECM-Softwarehäuser wie Perceptive Software, ReadSoft, Brainware, Kofax oder die deutsche Saperion. Bei Readsoft lieferte man sich im Sommer 2014 eine Bieterschlacht mit Hyland Software, und schaukelte sich auf ein Volumen von einer viertel Milliarde US-Dollar hoch.

Lexmark hält sich deshalb auch für wertvoller, als es die Börse derzeit zeige. Man blicke auf ein 3,7-Milliarden-US-Dollar-Business, wobei das hochmargigere Geschäft mit Enterprise-Software und Managed-Print-Services (MPS) auf 1,5 Milliarden taxiert wird.

Brandbrief von Lexmark-Mitarbeitern deutet auf Konica Minolta

Was die strategischen Alternativen anbelangt, scheint nun Konica Minolta in den Vordergrund zu rücken. Die Website Photizo Group erhielt einen unbestätigten Brief mit Datum 23. Dezember 2015. Dieser Brandbrief, verfasst von Lexmark-Mitarbeitern, die sich als »Lexmark Employees for Ethical Conduct« (LEEC) bezeichnen, geht ziemlich ins Detail, verbunden allerdings mit der Sorge, dass nach einer möglichen Übernahme offensichtlich ein deutlicher Personalabbau bevorstünde.

Vor allem den Entwicklungsbereich soll es kräftig treffen, nachdem am kommenden 28. Januar 2016 die »größte und wichtigste Produktankündigung« in der Unternehmensgeschichte anstünde. Offensichtlich hat Konica Minolta vor allem Interesse am Hardware-Geschäft – und weniger am Enterprise-Software-Bereich.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer