Eine Milliarde US-Dollar: Lexmark will Kofax übernehmen

Lexmark-Logo (Bild: Lexmark)

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Das US-Unternehmen Lexmark ist als Druckerhersteller bekannt, hat aber in den letzten Jahren sein Image wie auch seine Strategie durch rund ein Dutzend Akquisitionen neu in Richtung Software und ECM-Lösungen ausgerichtet. Aktuell gibt es wieder eine Übernahme zu vermelden: Das auf Business-Process-Management spezialisierte Unternehmen Kofax soll übernommen werden, und Lexmark legt dafür die nicht unbescheidene Summe von einer Milliarde US-Dollar auf den Tisch. Kofax setzte 2014 rund 297 Millionen US-Dollar um.

Die Smart-Process-Anwendungen (SPA) von Kofax will Lexmark in die »Perceptive Intelligent Capture«-Technik einbinden. Diese Lösung stammt von Perceptive Software, die Lexmark ebenfalls übernommen hat, und in der Lexmark bislang alle Software-Übernahmen gebündelt hat. Kunden können mit den kombinierten Kofax- und Perceptive-Technologien Dokumente mit Mobilgeräten ebenso wie Scannern und Multifunktionsgeräten scannen, und so ins Dokumentenmanagement einspeisen.

Lexmark will mit Kofax-Übernahme zum richtigen ECM-Schwergewicht werden

Mit der Kofax-Übernahme will Lexmark ihren Umsatz im ECM-Segment auf ca. 700 Millionen US-Dollar verdoppeln. Damit steigt Lexmark in die erste Liga der ECM-Anbieter auf. Es gibt zwar – wie immer bei solchen Großübernahmen – ein paar Überlappungen in den beiden Portfolios. Nichtsdestoweniger dürfte der Deal Sinn machen, da Kofax rund 20.000 Kunden nebst mehr als 850 Channel- und Systemhauspartner weltweit einbringt.

Kofax übernahm seinerseits auch einige Unternehmen in den letzten Jahren. Dazu gehört beispielsweise Singularity, oder erst vor wenigen Wochen Aia Holding. Lexmark lieferte sich bei seiner Akquisitionsstrategie im letzten Sommer ein aufsehenerrendes Bietergefecht mit Hyland um ReadSoft, das man letztenendes gewann. In Deutschland fiel Lexmark durch die Übernahme des Berliner ECM-Softwarehauses Saperion auf, das man für den – im Vergleich zu Kofax – bescheidenen Betrag für 72 Millionen US-Dollar bekam.

Das Kofax-Management, das rund 25 Prozent der Unternehmensaktien hält, hat dem Übernahmeangebot bereits zugestimmt. Es wird erwartet, dass der Deal im Laufe des zweiten Quartals rechtlich über die Bühnen gehen dürfte.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer