Geschäftsklima in der Digitalbranche auf gutem Vor-Corona-Niveau

Die Stimmungslage in der Digitalbranche hat sich gedreht (Bild: Bitkom)

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Die Stimmungslage in der Digitalbranche hat sich gedreht (Bild: Bitkom)

Gute Stimmung zum Jahresauftakt in der Digitalbranche: Das Geschäftsklima hat sich im Januar 2022 deutlich verbessert. Der Index für die aktuelle Geschäftslage stieg um 3,6 auf 41,8 Punkte. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate nehmen noch stärker zu und steigen um 7,0 auf 18,9 Punkte. Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartungen berechnet, verbesserte sich im Vergleich zum Vormonat kräftig um 5,4 auf 30,0 Punkte. Befragt werden hierzu Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK.

Das Geschäftsklima erreicht damit das positiv geprägte Vor-Corona-Niveau. »Die Mehrheit der Digitalunternehmen darf sich über eine sehr gute Geschäftslage freuen und erwartet, dass die Zahl der Aufträge kurzfristig weiter zunimmt. An Nachfrage mangelt es kaum jemandem und die Zuversicht ist groß, dass die preistreibenden Lieferengpässe bald abgestellt werden«, berichtet Achim Berg, Präsident des Bitkom. »Für die Bitkom-Branche rechnen wir in diesem Jahr mit stabilem Wachstum.«

Fachkräftemangel ist weiter ein Problem

Im Arbeitsmarkt stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum. Die Beschäftigungserwartungen legten deutlich zu und notierten bei 35,1 Punkten, das sind 5,9 Punkte mehr als im Vormonat. Die Mehrheit der Unternehmen will demnach in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen. »Die Digitalbranche wird nach unseren Berechnungen dieses Jahr 40.000 neue Jobs schaffen«, kündigt Berg an. Parallel dürften die Preise steigen. Der Preisindex legte um 5,7 auf 40,7 Punkte zu.

Bei den Geschäftshemmnissen stehen Personalsorgen an erster Stelle. Der Indikator für den Fachkräftemangel hat in der Digitalbranche einen neuen Höchststand erreicht. Mit 47,3 Punkten stieg er um 2,0 Zähler und notierte so hoch wie noch nie seit Ersterhebung 2006. Kaum Veränderung gibt es auf Nachfrageseite. Der Index für mangelnde Nachfrage stieg leicht um 0,6 auf 21,5 Punkte. Finanzierungsschwierigkeiten spielen derzeit mit 2,1 Punkten ( 0,5) nahezu keine Rolle.

In der Gesamtwirtschaft hat sich die Stimmung ebenfalls aufgehellt, jedoch nicht so deutlich wie in der Digitalbranche. Das ifo Geschäftsklima legte um 1,9 auf 9,1 Punkte zu. Die Geschäftslage gab um 1,8 auf 19,1 Punkte nach. Die Erwartungen nahmen deutlich um 5,3 Punkte zu und notierten mit -0,4 nur noch leicht im negativen Bereich.

About the Author: Annette Stadler

Annette Stadler ist IT-Journalistin und leitet das Online-Portal ECMGUIDE.