Studie zur Digitalisierung in Logistikbranche
Befragung in Deutschland, UK und USA
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In der Digitalisierung der deutschen Logistikbranche steckt noch viel Potenzial. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die YouGov im Auftrag von HERE Technologies in Deutschland, Großbritannien und den USA durchgeführt hat.
59 Prozent der Befragten in Deutschland geben an, ortsbezogene Daten vor allem für Echtzeit-Tracking und Routenoptimierung (44 Prozent) zu nutzen. Dabei schätzt die Hälfte der Studienteilnehmer den Fortschritt ihres Unternehmens in Sachen Echtzeit-Transparenz als durchschnittlich ein. Nur 8 Prozent sehen ihr Unternehmen als Vorreiter.
Mangelnder Fokus auf Nachhaltigkeit
Dabei könnte der Einsatz datengetriebener Technologien der Transportbranche bei einem ihrer größten Probleme helfen: dem CO₂-Ausstoß. Jedoch haben der Studie zufolge 66 Prozent der Unternehmen aktuell keine Nachhaltigkeitsstrategie für den Transport etabliert. Im Vereinigten Königreich (60 Prozent) und den USA (55 Prozent) ist die Situation ähnlich.
Für 10 Prozent der deutschen Befragten ist es ein Hauptziel, Nachhaltigkeit zu verbessern. 28 Prozent geben dagegen an, dass Nachhaltigkeit in ihrer Planung und dem End-to-End-Supply-Chain-Management die niedrigste Priorität hat. Im Fokus stehen stattdessen bessere Routenplanung oder höhere Kundenzufriedenheit. Die Verfasser werten dies als eine überraschende Erkenntnis der Studie. Schließlich sei das Thema Nachhaltigkeit fest im öffentlichen Bewusstsein verankert und regulatorische Vorschriften sowie Verbrauchererwartungen setzen Unternehmen unter Druck, nachhaltig zu handeln. Der Transport als großer Emittent von Treibhausgasen gilt als wichtiger Ansatzpunkt.
Prioritäten bei digitalen Technologien
Wenn es um den Einsatz ortsbezogener Daten und Technologie geht, ist für Logistiker in Deutschland Transparenz das wichtigste Thema. Beim Blick auf die einzelnen Transportmodi zeigt die Studie, dass Unternehmen beim Lkw-Transport über die höchste Transparenz verfügen. Dies sagen 48 Prozent der Befragten. Bei Transporten auf der letzten Meile geben 22 Prozent an, eine sehr gute Transparenz zu haben.
Beim Einsatz von Digitalisierung verlässt sich die Branche auf etablierte Technologien und Lösungen. Möglichkeiten für das Tracking von Lkw-Lieferungen und Routenoptimierung sind schon lange im Einsatz. Sie liefern einen greifbaren Mehrwert und haben sich inzwischen durchgesetzt. Solche Lösungen nutzen die vorhandenen ortsbezogenen Daten der Versender und Verlader, sind jedoch nur ein kleiner Teil dessen, was technologisch möglich und verfügbar ist.
Rückstand beim Einsatz künstlicher Intelligenz
Bei neueren Technologien sind Logistiker in Deutschland eher zurückhaltend: Weniger als die Hälfte (41 Prozent) sagen, dass sie Datenanalysen im Supply-Chain-Betrieb verwenden. Gleichzeitig geben 36 Prozent der Befragten an, keine künstliche Intelligenz im Einsatz zu haben. Gerade einmal 9 Prozent nutzen laut Umfrage sowohl Datenanalysen wie auch künstliche Intelligenz für Echtzeit-Tracking und Predictive Maintentance in der Lieferkette.
Dies ist vor dem Hintergrund erstaunlich, dass Deutschland im Logistics Performance Index 2023 der Weltbank den zweiten Platz belegt. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel und anfälligen Lieferketten nicht auf Digitalisierung als Lösung setzen und den Wert der eigenen Daten erkennen.
Investitionsstau bei der Digitalisierung
Doch woran liegt die schleppende Adaption neuer Technologien in der Transportbranche? Es herrscht ein ungünstiges Investitionsklima: In der Umfrage geben 31 Prozent an, Kosten seien die größte Hürde für den Einsatz neuer Technologien. Weitere 13 Prozent sagen, dass Wissen oder die internen Ressourcen für einen solchen Transformationsprozess fehlen würden. Auch befürchten viele, dass der Einsatz neuer Technologien ihre bestehenden Prozesse stört.
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