Testbericht: Desktopscanner Kodak Alaris »ScanMate i1150«

Mit dem »ScanMate i1150« hat Kodak Alaris einen Duplex-Scanner im Programm, der auf die Ansprüche im direkten Kundenkontakt zugeschnitten ist. Wir haben ihn in einem Home-Office-Umfeld in einem Langzeittest gehabt. Gleich vorweg: Dafür ist er zu gut.

Hier ein Scan am »Kodak ScanMate i1150« mit der Einstellung »Color PDF« am Display

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Hier ein Scan am »Kodak ScanMate i1150« mit der Einstellung »Color PDF« am Display

Aufgrund von Wünschen und Anregungen aus der Praxis stellte Kodak Alaris fest, dass Anwender im direkten Kundenkontakt typischerweise bis zu zehn Scanvorgänge vornehmen. Es wurde deshalb im ScanMate i1150 ein spezieller »Transaktionsmodus« umgesetzt, der die Scanleistung für die ersten zehn Blatt um 60 Prozent beschleunigt. Dies entspricht einer Leistung von 40 Blatt pro Minute, während der normale Modus 25 Blatt pro Minute verarbeitet.

Entsprechend neugierig waren wir, ob das alles in der Praxis so hinkommt. Und wir müssen schon vorab konstatieren. Das Gerät hält absolut (fast) alles, was das Datenblatt verspricht.

Aber der Reihe danach. Wir installierten den Kodak-Scanner auf einem ganz normalen Lenovo-Business-PC mit Windows 7. Die Installation des Geräts ist, wie mittlerweile eigentlich bei allen via USB anzuschließenden Scannern, relativ problemlos. Relativ deshalb, weil es ein klitzekleines Manko gab: Das Einrichten der USB-Schnittstelle und der dazugehörigen TWAIN- und ISIS-Treibern dauerte relativ lange. Am Bildschirm gibt es aber kein Aktivitätselement, das darauf hinweist, dass der Installationsvorgang an diesem Punkt noch aktiv und somit noch nicht abgeschlossen ist. Wir wollten den Scanner also an diesem Installationspunkt nach ein paar Minuten schon aktivieren – aber es war zu früh, wir brachten dadurch den Installationsvorgang dazu, dass er sich aufhängt.

Farb-LCD-Display des i1150 bietet viele Einstellungsmöglichkeiten

Nun gut, also alles noch mal von vorne: CD eingelegt, Installationsprogramm aufgerufen – und mit etwas mehr Geduld an dem besagten Menüpunkt klappte es dann. Wie gesagt, das war das einzige kleine Manko während der Installation. Ansonsten klappte es prima, und der Scanner erwachte zum Leben.

Pfeil rauf oder runter: so leicht lässt sich am Display des »Kodak ScanMate i1150« die Scanart einstellen

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Pfeil rauf oder runter: so leicht lässt sich am Display des »Kodak ScanMate i1150« die Scanart einstellen

Auf dem Farb-LCD-Display mit Grafik-Symbolen und Sensortasten lässt sich einstellen, wie der Scan abgelegt werden soll. Es gibt – wie mittlerweile bei vielen anderen Scannern ähnlich – neun Voreinstellungen: von Farb-PDF und Schwarzweiß-PDF über RTF bis hin zu den diversen Grafikformanten (JPG, TIFF) in verschiedenen Variationen. RTF (Rich Text Format) bedeutet übrigens, dass über den Text des Scans gleich eine OCR-Software drüber läuft, und das File als Textfile ausgegeben wird. Sehr praktisch, da man keinen Extra-OCR-Vorgang aufrufen muss.

Bei Visitenkarten könnte der i1150 noch besser werden

Es können aber Dokumente per Knopfdruck schnell erfasst und weitergeleitet werden, sondern auch in vordefinierten – oder auch selbstefinierten – Zielordnern gespeichert werden, ohne eine Anwendung auf einem PC zu starten. Des Weiteren ist die Kodak-Scanlösung »Capture Pro Software Limited Edition« im Lieferumfang enthalten. Sie bietet Funktionen wie verbesserte Indizierung, eine Volltext-OCR-Funktion zur Erstellung durchsuchbarer PDF-Dateien, PDF/A-Support, Stapeltrennung und eine direkte Anbindung an Microsoft SharePoint 2013.

In unserem Langzeittest von gut einem Jahr haben wir ca. 300 Dokumente gescannt, die so im täglichen Bedarf eines Home-Offices anfallen. Und das Gerät schluckte anstandslos alles – bzw. fast alles. Laut Prospekt verarbeitet das Gerät »bis zu 75 Blatt 80 g/m2-Papier; kleine Dokumente wie z.B. Ausweiskarten, Visitenkarten, Versicherungskarten und geprägte Karten«. Und hier haben wir eigentlich das einzige Manko gefunden: Visitenkarten mochte unser Gerät eher nicht. Hier gab es eine Papierstaumeldung bei fast jeder zweiten Visitenkarte. (Okay, Visitenkarten scannen fiel aber in unserem täglichen Praxisbetrieb ohnehin nicht an, insofern war es in unserem Einsatzszenario eher bedeutungslos.)

Kleiner Stresstest mit Weihnachtskarten

Vergangenen Jahreswechsel haben wir uns einen kleinen Stresstest ausgedacht: Wir fütterten den i1150 mal mit 16 komplett unterschiedlichen Weihnachtskarten. Und da war wirklich alles Mögliche dabei: verschiedenes Papier, verschiedene Papierdicken, unterschiedliche Formate und Größen etc. etc. Jedes Dokument war anders!

Das war sicherlich ein kleiner Stresstest – aber hat anstandslos geklappt. Wir haben den Test mehrfach mit unterschiedlicher Reihenfolge der Weihnachtskarten gemacht. Jedes mal kein Problem. Interessant dabei zu sehen, wie die ersten zehn Dokumente regelrecht durchrauschen. Und danach schaltet das Gerät per Definition einen Gang in der Geschwindigkeit zurück.

»Kodak ScanMate i1150« ist zu gut für ein Home-Office

Und hier zeigt sich auch, dass das Gerät eben für ein Home-Office klar überdimensioniert ist: Der i1150 kann einfach zu viel, und ist zu gut für diese Unterforderung. Denn Kodak Alaris gibt als empfohlenes Tagesvolumen immerhin 3.000 Blatt in Schwarzweiß, Graustufen und Farbe an. (Mit anderen Worten: Wir sind in unserem Langzeittest noch nicht mal eine Tagesration herangekommen.) Die typischen Einsatzgebiete für den Dokumentenscanner sieht Kodak Alaris denn auch in den Bereichen Handel, Banken, Versicherungen, Kliniken, Arztpraxen oder Behörden. Aber da der Scanner besonders kompakt ausgeführt ist, passt er eben auf jeden Schreibtisch, auch den eines Home-Offices.

Das Gerät in Betrieb zu nehmen – also ihn zum Scannen veranlassen – ist ganz einfach: Auch wenn er »optisch« ausgeschaltet ist – es brennt keinerlei LED oder Display –, muss einfach nur ein Dokument eingelegt werden, und das Gerät läuft hoch. Anschließend im Display auswählen, in welchem Format das gescannte Dokument abgelegt werden soll, »Start« drücken – das war’s. Am Bildschirm lässt sich optional noch auswählen, ob ein- oder doppelseitig – und dann geht’s los.

Beeindruckt hat uns auch der leise Betrieb. Man konnte locker während eines Telefonats oder Kundengesprächs nebenbei den Scanvorgang starten – man fühlte sich nicht gestört.

Was noch zu sagen wäre: Der i1150 unterstützt alle aktuellen Windows-Betriebssysteme für Desktop und Server sowie Mac-Systeme und Linux. Zur Einführung des Geräts lag der Listenpreis bei 495 Euro netto. Mittlerweile sank er natürlich. Aktuell wird er bei Amazon für knapp um die 400 Euro brutto angeboten. Der i1150 gewann übrigens den »BLI Award« als einer der »Winter Pick 2015«.

Fazit: einfach zu handhaben, und sehr schnell

Es hat Spass gemacht, im täglichen Betrieb damit zu arbeiten. Die Scanqualität mit 600 dpi ist beeindruckend. Er ist relativ schnell betriebsbereit. Evtl. noch ein paar kleine Eingaben am Bildschirm – und dann geht’s los. Der i1150 ist ganz klar ein Scanner, der in ein Büro gehört, dass ihn auch fordert. Selbst kleinere Arbeitsgruppen dürften damit ihre Freude haben. Wir können den i1150 nur empfehlen, es ist ein richtiges Arbeitspferd. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top.

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About the Author: Engelbert Hörmannsdorfer